#finnsommer2020 – Finnland Reisetagebuch 2020

#finnsommer2020 Finnland Reisetagebuch 2020

[WERBUNG – wegen Kooperation] Was haben wir dieses Jahr gezittert und die Reise zwischenzeitlich schon gedanklich abgeschrieben, weil für mehrere Monate überhaupt keine Reisen nach Finnland mehr möglich waren. Doch jetzt sitze ich hier und schreibe diese Zeilen voller Vorfreude. Denn es ist uns gelungen, zusammen mit unserem Hauptsponsor und Kooperationspartner Kirami und unseren weiteren Partnern eine richtig tolle Recherchereise auf die Beine zu stellen. Morgen geht es los und Du kannst wieder einmal hautnah mit dabei sein. FinnTouch nimmt Dich mit über Facebook und Instagram, wo Du alle Liveeindrücke unter dem Hashtag #finnsommer2020 findest. Noch mehr Impressionen präsentieren wir Dir hier im Finnland Reisetagebuch 2020, das regelmäßig aktualisiert werden wird.

Das erwartet Dich im Finnland Reisetagebuch 2020

Das Finnland Reisetagebuch 2020 wird – wie schon im vergangenen Jahr – eine Ergänzung zu unseren Social Media-Postings sein. Hier zeigen wir Dir noch mehr Bilder und berichten Dir ganz aktuell von unseren Erlebnissen in unser aller Lieblingsland. Diesmal sind wir in Zusammenarbeit mit Kirami, dem finnischen Weltmarktführer für Badefässer, unterwegs und haben uns die eine oder andere lustige oder gar verrückte Aktion überlegt. Eines kann ich Dir heute bereits verraten: Wir werden mehrere Male direkt aus Suomi live gehen, denn daran habe ich durch unsere Kalsarikännit-Shows richtig Gefallen gefunden…

Ausblick vom Finnlines Schiff in Travemünde

Von Travemünde starten wir in Richtung Helsinki

Finnland Reisetagebuch 2020 – Sonntag, 05.07.2020

Nur noch einmal schlafen! Dann starten wir mit dem FinnTouch-Mobil in Richtung Travemünde, wo wir abends an Bord der Finnlines-Fähre gehen werden. Caro und ich sind schon ganz aufgeregt und können es kaum erwarten, endlich wieder in Richtung Suomi zu schippern. Zudem sind wir sehr gespannt darauf, wie es dem kleinen Jari gefallen wird und wie er alles mitmacht.

Bestimmt bist Du schon ganz heiß darauf zu erfahren, was genau wir in Finnland eigentlich machen werden. Wenn wir in Helsinki von der Fähre gehen, werden wir als allererstes in Richtung Sastamala rollen, wo ein Meeting in den Räumlichkeiten von Kirami geplant ist. Zeit für den Feinschliff unserer gemeinsamen Planungen! Von dort aus geht es über Seinäjoki in den hohen Norden, nach Lappland. Hier haben uns Rebecca und Sami von Finnfloat eingeladen, einige Tage in ihrem Mökki in der Nähe von Luosto zu verbringen. Wir freuen uns schon mega und werden von dort berichten!

Anschließend steht unser Besuch bei Riitta von karelia.life an, die uns schon vor längerer Zeit auf ihr Anwesen in Tohmajärvi im südlichen Nordkarelien eingeladen hatte. Endlich klappt es und wir können uns mit unseren eigenen Augen davon überzeugen, was für eine schöne Wohlfühloase Riitta dort erschaffen hat. Erste Eindrücke präsentierte sie uns ja bereits in der Livesendung Kalsarikännit #4 – Mökki Edition. Wir werden dort die Ruhe der Natur genießen, Beeren pflücken, saunieren und ich habe es munkeln gehört, dass dort auch ein Kirami-Badefass stehen soll für entspannte Bademomente – zum Beispiel nach der Sauna. Noch einiges mehr ist geplant, aber wir wollen ja nicht gleich schon alles verraten. Wir würden uns freuen, wenn Du unserem Finnland Reisetagebuch 2020 aufmerksam folgst. Und ich verspreche Dir eine ordentliche Dosis Suomi live!

Finnland Reisetagebuch 2020 – Montag, 06.07.2020

Endlich ist es soweit: Wir schlagen das erste „richtige“ Kapital in unserem Finnland Reisetagebuch 2020 auf. Was wird uns diese Reise bringen? Welche Erlebnisse und Erfahrungen liegen vor uns? Gegen 12 Uhr mittags starten wir im Rhein-Main-Gebiet und rollen über die A66 und A7 Richtung Norden. Lediglich ein paar ordentliche Regenschauer beeinträchtigen unser Fahrvergnügen. Staus sind weit und breit keine in Sicht und so bleibt es auch. Für deutsche Verhältnisse erstaunlich entspannt kommen wir in Lübeck an, wo wir unseren fast schon traditionellen Tank- und Einkaufsstopp im Citti-Markt einlegen. Die letzten Kleinigkeiten für die Seereise werden besorgt – dann treffen wir kurz FinnTouch-Follower Christian, der uns sogar ein kleines Präsent mitgebracht hat. Es ist immer schön, bislang nur virtuell bekannte Wegbegleiter auch mal persönlich kennenzulernen.

FinnTouch-René mit Follower Christian

Fast seit Anfang an ist Christian als treuer Follower mit am Start. Toll, dass es spontan mit einem kurzen Treffen geklappt hat!

Nachdem wir uns verabschiedet haben, geht es weiter an die Strandpromenade von Travemünde. Wir haben noch ein wenig Zeit bis zum Check-in und möchten uns nach der langen Fahrt die Füße vertreten. Just im richtigen Moment ist nicht nur die Sonne herausgekommen, sondern am Horizont taucht unser Schiff, die M/S Finnmaid, auf. So können wir das perfekte Foto schießen, ehe wir schließlich zum Hafen fahren und recht zügig an Bord kommen. Unsere Kabine können wir direkt beziehen und für den kleinen Jari heißt es nach einem Kurzrundgang übers Schiff „ab ins Traumland“. Ich gehe nochmal kurz aufs Oberdeck und genehmige mir einen Schlummertrunk. Bye bye, Deutschland, hyvää yötä!

Finnlines Finnmaid fährt in Travemünde ein

Manchmal erwischt Du einfach genau den perfekten Moment für das perfekte Foto!

Finnlines Finnmaid im Hafen von Travemünde

Gleich heißt es Leinen los und Kurs auf Finnland!

Finnland Reisetagebuch 2020 – Dienstag, 07.07.2020

Heute ist Seetag. Ein ganzer Tag komplett auf dem Schiff. Wir entscheiden uns bewusst dazu, das Internet erstmal aus zu lassen. Nachdem uns der kleine Jari hat geradezu ausschlafen lassen, machen wir uns auf den Weg zum Brunch. Gut gestärkt geht es ein bisschen aufs Sonnendeck, dass sich heute von seiner schönsten, sonnigsten Seite präsentiert. Das ist es, was ich an diesen Fährüberfahrten so liebe. Die Entschleunigung, die einen sonst erst in Finnland erwartet, beginnt hier bereits an Bord. Zwischendurch ein bisschen Bällebad mit dem Kleinen, die Mama darf in die Sauna. Dann ein gemeinsames Mittagsschläfchen.

Finnlines Finnmaid

Strahlend blauer Himmel an unserem Seetag auf der Ostsee

Sonnendeck der Finnlines Finnmaid

Auf dem Sonnendeck konnte man heute sonnenbaden

Als wir wieder aufwachen, ist es schon fast wieder Zeit fürs Abendessen, das hier wie gewohnt in Buffetform serviert wird. Von Corona ist auf dem Schiff übrigens relativ wenig zu spüren. Es herrscht – wie auch in Finnland – keine Maskenpflicht. Nur einige wenige Menschen tragen freiwillig eine. Gewisse Abstände sollen eingehalten werden und es steht überall Desinfektionsmittel bereit. Das war es. Eine angenehme Dosis Normalität, wie wir finden. Generell ist das Schiff eher leer. So besteht gar nicht erst große Gefahr, anderen zu nahe zu kommen. Bei einem kühlen Bierchen sitze ich jetzt noch hier und tippe diese Zeilen, während ich aus dem Fenster auf einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Ostsee blicke. Noch einmal schlafen, dann betreten wir endlich wieder finnischen Boden! Mir wird es warm ums Herz. Gute Nacht!

Boatoffice auf der Finnlines Finnmaid

Homeoffice? Nein, Boatoffice – with a view!

Finnland Reisetagebuch 2020 – Mittwoch, 08.07.2020

Als der Wecker um 7 Uhr klingelt, bin ich alles andere als ausgeschlafen. Aber egal. Der kleine Jari und die Vorfreude auf Finnland sorgen dafür, dass ich im Nu komplett angezogen in der Kabine stehe. Wir gehen frühstücken. Schon währenddessen tauchen die ersten finnischen Inseln vor den Fensterfronten des Bordrestaurants auf. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Noch einen Schluck Kaffee und Blaubeersaft, dann eilen ich und der Junior aufs Sonnendeck. Diese Einreise muss zelebriert werden. Das Festland kommt immer näher. Möwen umkreisen uns, die der Kleine fasziniert beobachtet. Dazu feinster Sonnenschein. Helsinki begrüßt uns mit Kaiserwetter.

Finnische Inseln vor Helsinki

Willkommen in Finnland: Gänsehaut, Emotionen, Sonnenschein!

Hafen Helsinki-Vuosaari

Kaiserwetter bei unserer Ankunft im Hafen Helsinki-Vuosaari

Wenig später sitzen wir im Auto, rollen auf die Grenzkontrolle zu. Zwei grimmig dreinblickende Muskelmänner mit Sonnenbrillen kommen auf uns zu. Sie wollen die Ausweisdokumente sehen. Ein kritischer Blick auf diese, ein weiterer ins Fahrzeuginnere. Ein Kopfnicken. Weiterfahren. Meine eigens zusammengestellten Dokumente und Schreiben meiner finnischen Geschäftspartner will hier und heute niemand sehen. Wie sich im späteren Verlauf des Tages herausstellen soll, wird die Grenze ab dem 13.07. ohnehin für alle Urlauber aus Deutschland geöffnet. Vielleicht hatten die Jungs dazu doch schon vorab eine Info? Egal. Wir sind endlich wieder in der zweiten Heimat und gleiten über die Autobahn gemächlich gen Norden. Caro fährt, ich fotografiere aus dem FinnTouch-Mobil heraus alles, was mir vor die Linse kommt. Das breite Grinsen bekomme ich heute so schnell nicht mehr aus dem Gesicht.

Roggenbrot und Kaffee

Erste Mahlzeit auf finnischem Boden: Roggenbrot und Kaffee

Finnischer See

Einer von vielen Schnappschüssen aus dem Auto heraus

Nach einem kurzen Zwischenstopp in einem süßen kleinen Café an der Strecke in Hämeenkyrö, wo es Kaffee und Ruisleipä (finnisches Roggenbrot) gibt, setzen wir die Fahrt fort. Ganz spontan steuern wir den Ähtäri Zoo an – ein Tierpark, den ich bereits begeistert erkundet hatte, als ich selbst noch ein Kind war. Heute ist dort eine Menge los. Kein Wunder: Die meisten Finnen haben jetzt Urlaub und verbringen diesen im eigenen Land. Zum Glück verteilt es sich auf dem weitläufigen Gelände doch recht gut. Mein Tipp: Mit Kindern ist ein Abstecher hierher jederzeit eine tolle Idee. Nachdem es zunächst warm und sonnig war, zieht ein Gewitter auf. Wir flüchten vor dem Platzregen ins trockene und sichere Auto. Auch so kann der Sommer in Finnland aussehen. Eine gute Stunde später erreichen wir müde, aber glücklich unser erstes Etappenziel Seinäjoki.

FinnTouch im Ähtäri Zoo

Im Ähtäri Zoo gibt es für Klein und Groß eine Menge zu gucken

See im Tierpark Ähtäri

Was für eine Idylle, was für eine wunderbare Natur!

Elche im Tierpark Ähtäri

Saftig grüne Wiesen und viel Platz für die Bewohner des Waldes

Regenguss in Ähtäri

Ja, auch sowas kann passieren im finnischen Sommer

Finnland Reisetagebuch 2020 – Donnerstag, 09.07.2020

Heute schlafen wir erstmal aus in unserer wundervollen airbnb-Unterkunft, die nicht nur zentral gelegen ist, sondern auch einen riesigen Balkon und eine eigene Sauna bietet. Ausschlafen – naja, so gut das ein anderthalbjähriger Reisebegleiter eben zulässt. Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Verwandtenbesuchen. Wir fahren zu meinem Onkel, dem Bruder meiner finnischen Mama, und seiner Frau. Zusammen mit dem Onkel besuchen wir etwas später das Grab meiner finnischen Oma und meine Tante, die in einem betreuten Wohnen untergebracht ist. Ihr geht es leider gar nicht so gut und wir sind unglaublich froh, dass sie nun zumindest den kleinen Jari noch kennenlernen durfte. Wir hoffen natürlich, dass wir uns spätestens im nächsten Sommer alle wieder sehen!

Spielplatz in Seinäjoki

Zwischen all den Verwandtenbesuchen muss sich der Nachwuchs auch mal auspowern können – auf einem der wunderbaren finnischen Spielplätze

Gegen Abend sind wir nochmal bei meinem Onkel eingeladen. Meine Cousine, die ich nun auch schon viele Jahre nicht mehr gesehen habe, will vorbeikommen. Und das tut sie auch. Was ich jedoch nicht weiß – es ist noch ein Überraschungsgast vor Ort: eine weitere Cousine, die ich zum letzten Mal vor weit über 20 Jahren getroffen habe. Leider hatte es sich zwischenzeitlich nie ergeben. Umso größer ist meine Freude über diese unverhoffte Begegnung! Es gibt natürlich eine Menge zu besprechen, wofür dieser Abend viel zu kurz ist. Als wir uns verabschieden, steht fest, dass das nächste Treffen beim nächsten Besuch in Seinäjoki Pflicht ist. Ich finde es schön und wichtig, dass man seine familiären Wurzeln kennt und in Ehren hält. Schade, dass wir morgen schon wieder weiter „müssen“. Doch weitere Abenteuer ganz oben im Norden warten bereits auf uns…

airbnb-Unterkunft in Seinäjoki

Unsere geniale airbnb-Unterkunft in Seinäjoki – das hier ist wohlgemerkt nur der halbe Balkon!

Finnland Reisetagebuch 2020 – Freitag, 10.07.2020

Heute wollen wir schon früh gen Lappland starten. Wie das immer so ist mit Kind, kommen wir im Endeffekt erst gegen Mittag in Seinäjoki los. Die Westküste entlang fahren wir an Städten wie Kokkola, Pietarsaari und Oulu vorbei. In der Nähe von Oulu halten wir an einer der großen finnischen Tankstellen, die mit ihren riesigen Restaurantbereichen und den tollen Kinderspielecken wirklich optimal für eine Reise mit der Familie ausgelegt sind. Gut gestärkt geht es weiter.

Dann machen wir einen „verhängnisvollen“ Fehler. Wir vertrauen blind dem Navi, das uns irgendwann zwischen Oulu und Kemi flüstert, nach Osten in eine Nebenstraße abzubiegen. Das soll der schnellste Weg nach Rovaniemi sein. Zunächst ist die Straße zwar schmal, aber ordentlich asphaltiert. Doch nach einer Weile ist es damit vorbei. Die Schlammstraße zwingt uns dazu, das Tempo ein wenig zu drosseln. Ausgerechnet auf unserer Seite wimmelt es nur so von Schlaglöchern. Aber jetzt kehren wir auch nicht mehr um. Also geht es weiter auf dieser Piste und nach einer gefühlten Ewigkeit stoßen wir kurz vor Rovaniemi auch wieder auf die eigentliche Hauptstrecke. Dieser Fehler unterläuft uns nicht noch einmal!

Schlaglochpiste in Lappland

Über diese mit Schlaglöchern übersähte Piste schickte uns das Navi

Von Rovaniemi aus ist es nicht mehr so weit. „Nur noch“ anderthalb Stunden von insgesamt etwa acht. Geradezu ein Klacks! Achso, wo wollen wir heute eigentlich hin? Das Ziel liegt am Ufer des Flusses Kitinen auf dem Gebiet von Luosto, das zu Sodankylä gehört. Hier liegt das Mökki unserer Freunde von Finnfloat.live, die uns eingeladen haben. Irgendwann kurz nach Mitternacht kommen wir tatsächlich an unserem Bestimmungsort an: einem kleinen Bootshafen am Kitinen. Hier holt uns unser Gastgeber Sami mit dem Boot ab. Nur noch drei, vier Minuten über den ruhig vor uns liegenden Strom, dann sind wir angekommen. Mitten in der Wildnis liegt unser Domizil für die kommenden sechs Nächte. Herrlich!

Rentier am Straßenrand

Das erste Rentier dieser Reise erspähten wir bei Rovaniemi

Fluss Kitinen in Finnisch-Lappland

Angekommen in Lappland am Fluss Kitinen!

Finnland Reisetagebuch 2020 – Samstag, 11.07.2020

Nach der langen Fahrt ist heute erst einmal Relaxen angesagt. Einfach nur mal am Steg sitzen, die Seele baumeln lassen und hinaus auf das Wasser blicken. Was für eine Wohltat! Selbst der kleine Jari bleibt für ein paar Minuten ruhig und schaut sich ganz andächtig in dieser wundervollen Natur um. In der Hütte gibt es übrigens weder fließendes Wasser noch Strom. Das mag für den einen oder anderen abschreckend klingen – ich persönlich finde es genial. So kommt das richtige, ursprüngliche Mökki-Feeling auf, wie ich es noch aus meiner Kindheit kenne.

Finnfloat.live Mökki in Luosto

„Unser“ Domizil vom Wasser aus betrachtet

Steg am Fluss Kitinen

Hier lässt es sich ganz wunderbar einfach nur am Wasser sitzen

Gegen Abend machen wir Sauna. Rebecca und Sami, die in Berlin auch das Finnfloat-Saunafloß betreiben, stellen unter Beweis, dass sie Meister ihres Faches sind. Wir müssen uns nur noch in das gemütliche Saunahäuschen am Flussufer setzen, ab und an mal Holz nachlegen und natürlich ordentlich „Löyly“ zelebrieren. Drei Mal springe ich ins kühle Nass, dann lassen wir den Abend bei Grillwurst, Lonkero und guten Gesprächen ausklingen.

Kerze brennt am Saunamökki

Stimmungsvolle Atmosphäre am Saunamökki

Finnland Reisetagebuch 2020 – Sonntag, 12.07.2020

Der Sonntag beginnt ganz gemächlich. Wir „frühstücken“ draußen, spazieren ein wenig mit den Kindern durch den Wald. Rebecca und Sami haben eine kleine Tochter, die nur wenige Monate älter ist als Jari. Die beiden verstehen sich gut und haben eine Menge Spaß zusammen.

Kinder tollen am Mökki herum

Auf so einem Mökkigrundstück haben auch die Kleinen eine Menge Spaß

Gegen Abend setzen wir mit dem Boot zu unseren Autos über und fahren ins Zentrum von Luosto. Hier wollen Rebecca und Sami eine kleine Rentiersafari via Facebook-Livestream präsentieren. Die Spannung steigt. Werden die Tiere tatsächlich dort sein, wo sie vermutet werden? Und vor allem: Bleiben sie dort bis zur richtigen Uhrzeit? Am Ende haben wir Glück. Auf dem Parkplatz eines großen Hotels – Luosto ist im Winter ein beliebtes Skiresort – hat sich eine riesige Gruppe Rentiere versammelt. Finnfloat.live bekommt einen richtig coolen Livestream hin und auch wir machen selbstverständlich eifrig Aufnahmen.

Rentiere in Luosto

Treffen der Rentiere vor dem Lapland Hotel Luosto

Zwischendurch werde ich von Martina und ihrem Partner angesprochen, die aus Rosenheim kommen und FinnTouch seit einigen Tagen auf Facebook folgen. Was für ein cooler Zufall und wie klein die Welt doch ist! Mit guter Laune machen wir uns auf den Rückweg. Ich kläre derweil noch die letzten Details bezüglich unseres Ausflugs am morgigen Montag, der uns noch ein bisschen nördlicher führen wird…

Abendlicht im Wald

Abendstimmung im finnischen Wald

Finnland Reisetagebuch 2020 – Montag, 13.07.2020

Heute ist frühes Aufstehen angesagt. Schließlich möchten wir einen Abstecher in den Nachbarort unternehmen. Von unserem Standort auf dem Gebiet von Sodankylä soll es in das benachbarte Inari, genauer gesagt den Ort Ivalo, gehen. Die Fahrtzeit beträgt etwa zweieinhalb Stunden. In Lappland sind es ganz einfach völlig andere Distanzen, als wir es aus Mitteleuropa gewohnt sind. Wie gut, dass die Fahrt selbst schon ein einziges Vergnügen ist. Wir überqueren herrliche Flussläufe und Seen, fahren durch friedlich da liegende Wälder. An einem süßen kleinen Café am Wasser machen wir einen Zwischenstopp. Hier hatten wir vor einigen Jahren auf unserem Weg nach Inari schon einmal angehalten.

Café mit finnischer Fahne in Lappland

Das nette kleine Café liegt direkt an der Hauptstraße von Rovaniemi nach Ivalo

Schließlich kommen wir an unserem Bestimmungsort an: dem Wildniscamp von NaaliTours. Hier war ich im vergangenen Herbst schon einmal – ein Aufenthalt, der mich nachhaltig geprägt hat. Auf Anhieb hatte ich mich an diesen fantastischen Ort verliebt. Doch nicht nur der Ort ist etwas ganz Besonderes, sondern auch die Menschen, die hier leben. Josi und Markus haben sich ihren Traum von einem nachhaltigen Wildniscamp erfüllt. Mittlerweile leben sie hier mit über 25 Hunden, deren Wohlergehen ihnen besonders am Herzen liegt. Ich ziehe immer wieder meinen Hut vor so viel Mut und Idealismus, den eigenen Traum zu leben und sich in einem fremden Land etwas Eigenes aufzubauen.

NaaliTours Wildniscamp Ivalo

Das Wildniscamp von NaaliTours ist ein kleines Paradies – mit Badefass!

Blick auf das NaaliTours Camp Ivalo

Blick vom Wasser aus auf das Camp

Bei Josi und Markus sollten wir einen kurzweiligen Tag mit lieben Menschen verbringen, denn neben den beiden Gastgebern waren auch noch Rebecca und Sami von Finnfloat mit uns gekommen. Zudem stieß aus der entgegengesetzten Richtung Maria dazu, die in Utsjoki u.a. als Outdoor-Guide arbeitet. Eine wunderbare Zusammenkunft von inspirierenden Menschen! Es wurde gegrillt, im Badefass geplantscht und gelacht. Und wer weiß, vielleicht entstand an diesem Tag ja sogar die eine oder andere Idee, von der wir in Zukunft noch hören und lesen werden? Der kleine Jari hatte jedenfalls auch seine Freude mit all den Hunden und er tollte vergnügt auf dem riesigen Gelände herum. Glücklich und zufrieden treten wir am Abend den „kurzen Nachhauseweg“ an. All die Kilometer haben sich definitiv gelohnt!

Jari, Josi und die Hunde von NaaliTours

Jari und Josi verstanden sich auf Anhieb super

Gruppenbild bei NaaliTours

FinnTouch meets NaaliTours, Finnfloat.live und Into the Nordic Wilderness

Finnland Reisetagebuch 2020 – Dienstag, 14.07.2020

Neuer Tag, neuer Ausflug! Heute fahren wir mit Rebecca, Sami und Suvi zusammen nach Pyhä. Dort besichtigen wir zunächst das „Luontokeskus Naava“, ein Besucherzentrum, das über den Nationalpark Pyhä-Luosto informiert. Richtig toll gemacht! Und leckeres Essen gibt es hier obendrein. Gut gestärkt brechen wir zu unserer insgesamt knapp acht Kilometer langen Wanderung auf. Unser Ziel: Der Wasserfall Pyhänkasteenputous. Um dort hin zu gelangen, wandern wir zunächst durch einen wunderschön grünen Wald. Dann geht es an „Isokuru“ vorbei durch eine beeindruckende Schlucht mit fast schon alpin anmutendem Geröll und Steinbrocken sowie glasklaren Teichen. Auch das ist Finnland!

Hinweisschild im Nationalpark Pyhä-Luosto

Auf diesem Hinweisschild kannst Du unsere Wanderroute in etwa nachvollziehen

Treppen im Nationalpark Pyhä-Luosto

Hier geht es hinab in die Schlucht

Geröll und Bergsee im Nationalpark Pyhä-Luosto

Steine, Geröll und glasklare Bergseen – nein, wir sind nicht in den Alpen!

Über Holzstege und Treppen lässt sich der Großteil des Weges sehr bequem bewerkstelligen. Diese Wanderung ist also auch mit kleinen Kindern möglich, wenn Mama und Papa bereit sind, den Nachwuchs zwischendurch auch mal hochzunehmen. Das Ziel ist auf alle Fälle lohnenswert. Der 17 Meter hohe Wasserfall ergießt sich in den zwölf Meter tiefen Teich Pyhäkasteenlampi. Ein bisschen Norwegen- oder Islandfeeling in Finnisch-Lappland. Auf dem Rückweg machen wir an einer Feuerstelle halt, trinken eine Tasse Kaffee und lassen die Eindrücke des Tages Revue passieren. Als wir mit dem Auto wieder in Richtung Finnfloat-Mökki fahren, gibt es noch ein zusätzliches Highlight obendrauf: Eine ganze Truppe Rentiere, die ganz brav einen Zebrastreifen überqueren.

Am Wasserfall Pyhänkasteenputous im Pyhä-Luosto Nationalpark

Auch die kleinen Wanderer bestaunen den Wasserfall

Rentiere überqueren einen Zebrastreifen

Rentiere auf dem Zebrastreifen als abendliches Highlight

Finnland Reisetagebuch 2020 – Mittwoch, 15.07.2020

Wie heißt es doch so schön? „Wer rastet, rostet“. Das kann uns während dieser Reise definitiv nicht passieren, denn auch am Mittwoch steht eine Wanderung durch die wunderbare Natur Lapplands an. Wir steuern einen Waldparkplatz an und folgen der Finnfloat-Familie quer durch das Sumpfgebiet, vorbei an uralten Bäumen und seltenen Moltebeeren. Der Weg ist bestens ausgebaut und besteht zum Teil aus Holzstegen. Schließlich geht es eine Weile moderat bergauf, bis wir in Lampivaara ankommen. Hier steht eine kleine Hütte, wo Du vorzügliche Munkki und Kaffee bekommen kannst. Das lassen wir uns nicht entgehen.

Holzstege durch Sumpf

Auf solchen Holzstegen geht es quer durch das Sumpfgebiet

Moltebeeren in Finnisch-Lappland

Moltebeeren sind eine seltene – und dementsprechend teure – Delikatesse

Amethystenmine von Lampivaara

Eingang der Amethystenmine von Lampivaara

Danach erkunden wir die Amethystenmine. Von hier oben hast Du einen fantastischen Rundumblick weit ins Land. Einfach nur wow! Nach einem kurzen Vortrag über die nachhaltig arbeitende Mine haben wir die Möglichkeit, selbst im Geröll nach Amethysten zu buddeln. Wer etwas findet, darf zumindest einen Teil davon kostenlos mitnehmen. Tatsächlich verlassen wir die Mine nicht ganz mit leeren Händen. Ehe wir zurückwandern, werden am offenen Feuer Würstchen gegrillt. Was schmeckt es in der frischen Luft doch so gut! Später im Mökki unserer Freunde läuten wir den letzten gemeinsamen Abend mit Lachs und Lakka-Lonkero ein. Ich werde mit Sami noch weit nach Mitternacht auf dem Steg stehen und in der nachtlosen Nacht über unsere halbfinnischen Wurzeln philosophieren. Wie wertvoll, sich mit jemandem austauschen zu dürfen, der ähnlich aufgewachsen ist zwischen zwei Welten.

Panoramablick auf Lappland in Lampivaara

Panoramablick von oben, in der Mitte die Hütte von Lampivaara

René in der Amethystenmine von Lampivaara

Hier wird noch von Hand gegraben!

Lachs am offenen Feuer zubereitet

So zubereitet schmeckt der Lachs doch am allerbesten – kiitos Sami!

Finnland Reisetagebuch 2020 – Donnerstag, 16.07.2020

Um neun Uhr morgens heißt es leider schon wieder Abschied nehmen von unseren Freunden aus Berlin, die noch für ein paar Tage an ihrem Mökki bleiben. Die sechs Tage vergingen wie im Flug und wir haben uns unglaublich wohl und willkommen gefühlt. So sind sich denn auch alle einig: Das müssen wir – vielleicht ja schon im nächsten Jahr – wiederholen. Danke für eure außergewöhnliche Gastfreundschaft und bis ganz bald, Rebecca, Sami und Suvi!

Finnfloat-Familie Rebecca, Sami und Suvi

Bei und mit Rebecca, Sami und Suvi hatten wir eine hervorragende Zeit

Nachdem uns Sami noch mit dem Boot zu unserem FinnTouch-Mobil gebracht hat, starten wir in Richtung Süden. Unser erstes Ziel: Das Weihnachtsmanndorf am Polarkreis. Auch wenn Jari noch sehr klein ist, will ich einfach, dass er endlich mal dort gewesen ist. Wir tollen über den schön angelegten Spielplatz, springen über den Polarkreis und machen ein paar Fotos als Erinnerung. Das offizielle Postamt des Weihnachtsmannes hat aktuell leider bis auf unbestimmte Zeit geschlossen wegen einer gewissen Pandemie. Wir steigen wieder ins Auto, halten noch kurz in Rovaniemi zum Einkaufen und dann geht es weiter südwärts.

FinnTouch am Polarkreis

Familienselfie am Polarkreis-Schild im Weihnachtsmanndorf

Caro fährt, ich mache ein bisschen Social-Media-Kram, bespaße den Kleinen und versuche etwas zu schlafen. Im Örtchen Paltamo legen wir eine kurze Rast ein. Hier war ich noch nie, aber es spricht uns direkt total an! Ich liebe es generell, wie großzügig in Finnland alles angelegt ist in den Ortschaften. Kein Vergleich zu den beengten Verhältnissen in Mitteleuropa. Die Sonne scheint und wir lassen uns auf einer Wiese nieder, wo wir unser im S-Market um die Ecke erworbenes Proviant futtern. Ein richtig genialer Sommertag!

Flussufer in Paltamo

Was für ein idyllischer Ort für eine Rast

Doch nach einer Weile müssen wir wieder aufbrechen. Wir haben schließlich noch einige hundert Kilometer zu bewältigen. Quer durch den Osten geht es, am Koli und an Joensuu vorbei. Dann sind wir endlich da. „Itärajan Helmi“, das kleine Wohlfühlparadies von Riitta Okkonen, empfängt uns gegen 22 Uhr mit einer zauberhaften Abendstimmung. Die Gastgeberin, die ich schon von einer Messe in Frankfurt persönlich kenne, begrüßt uns trotz der späten Uhrzeit herzlich und hat extra sogar noch die Sauna angeworfen. Jetzt schon weiß ich: An diesem Ort werden wir uns ebenfalls wie zu Hause fühlen.

Ferienparadies "Itarajan Helmi" in Tohmajärvi

Was für eine besondere Stimmung bei der abendlichen Ankunft an Riittas Feriendomizil „Itärajan Helmi“

Finnland Reisetagebuch 2020 – Freitag, 17.07.2020

Nach dem doch recht harten und sehr langen Reisetag lassen wir es heute eher gemütlich angehen. Wir frühstücken spät in der hell und freundlich eingerichteten Sommerküche und blicken dabei aus den großen Fenstern hinunter zum See Tohmajärvi. Riitta hat alles aufgefahren, was man sich nur wünschen kann – vom typisch finnischen Frühstücksbrei „puuro“ über leckeres Roggenbrot bis hin zu selbstgebackenem Blaubeerkuchen. Soooo lecker! Im Außenbereich lädt eine große Wiese den kleinen Jari zum Herumtollen ein. Die Eltern erfreuen sich an der Schaukel und der vielfältigen Blumenpracht. Eine Sitzecke lädt zum Verweilen ein.

Sommerküche bei Itärajan Helmi

In der gemütlichen Sommerküche wird das Frühstück serviert – im Hintergrund der See Tohmajärvi

Außenbereich von Itärajan Helmi

Kleiner Mann und kleiner Hund haben Spaß miteinander, hinten die Sommerküche

Zum Abendessen zaubert Riitta uns einen köstlichen „Karjalanpaisti“, eine regionale Spezialität. Dazu gibt es neue Kartoffeln. Was für ein Hochgenuss! Doch unsere Gastgeberin hat noch eine Steigerung parat. Nach dem Essen zeigt sie mir die Strandsauna direkt am Seeufer. Es zeigt sich, dass Riitta ganz genau weiß, wie man eine Sauna anzuheizen hat. Ich behaupte einmal, ein durchaus erfahrener Saunagänger zu sein, aber hier bollert es dermaßen, dass ich schon nach wenigen Aufgüssen reif für den See bin. So muss das! Ich schwimme richtig weit raus und bin voll auf den Geschmack gekommen. Endlich wieder nach Herzenslust saunieren und dann noch in einem echten finnischen See schwimmen. Mal ehrlich, was kann es Besseres geben? Dazu kommt die Abendstimmung, dieses ganz besondere Licht, wenn die Sonne immer tiefer sinkt. Schließlich ist der gar nicht mal so kleine See nahezu spiegelglatt. Bin ich hier schon im Paradies oder träume ich? Riittas kleiner Hund Maxi läuft fröhlich bellend auf mich zu. Es scheint doch alles ganz real zu sein. Schon jetzt dämmert mir: Die Abreise in ein paar Tagen wird hart.

Karjalanpaisti und Kartoffeln

Riitta ist nicht nur eine aufmerksame Gastgeberin, sondern auch eine hervorragende Köchin

Abendstimmung am See Tohmajärvi

Ausblick von Riittas Steg an der Strandsauna

Finnland Reisetagebuch 2020 – Samstag, 18.07.2020

Unser Samstag beginnt mit einem ausgedehnten Frühstück. Danach verlassen wir „Itärajan Helmi“ und fahren mit Riittas Auto in Richtung Punkaharju. Dieser Landrücken inmitten des herrlichsten Saimaa-Seengebiets zählt zu den bedeutendsten touristischen Attraktionen, die Finnland zu bieten hat. Als wir ankommen, ist hier auch eine Menge los – für finnische Verhältnisse. Vergleichst Du es mit den überfüllten Ferienorten in Deutschland, geht es hier immernoch überaus beschaulich zu. Wir haben für 12 Uhr einen Tisch im Restaurant des Hotelli Punkaharju reserviert. Dieses ist in einem majestätischen Holzgebäude untergebracht, das wie ein kleines Märchenschloss anmutet. Wir erfreuen uns an einem leckeren 3-Gänge-Menü – Fine Dining fernab der großen Stadt und in einer angenehm lockeren Atmosphäre. Anschließend schlendern wir noch ein wenig um das Hotel herum, besichtigen einen Badestrand und machen einen kurzen Abstecher zum Waldmuseum Lusto und zum historischen Bahnhof Punkaharju.

Hotelli Punkaharju

Das Hotelli Punkaharju thront auf dem Landrücken wie ein Märchenschloss

Sandstrand in Punkaharju

Kleiner Viertelfinne am Sandstrand in Punkaharju

Nachdem wir den alten „Harjutie“ ein Stück entlang gefahren sind, der auf beiden Seiten von herrlichen Seen umgeben wird, nehmen wir Kurs auf die nahe gelegene Stadt Savonlinna. Eine richtige Sommerstadt! Zwei Mal war ich bislang hier. Beim ersten Mal, 1995, kaufte ich mir als 13-Jähriger Junge ein T-Shirt, auf dem die erstmalige Eishockey-Weltmeisterschaft der Finnen gefeiert wurde. Beim zweiten Mal, 2008, war ich hier zusammen mit Caro als junger Mann unterwegs. Nun also, 2020, erkundeten wir Savonlinna erstmals als kleine Familie. Zusammen mit Riitta bummeln wir entlang der Strandpromenade, beobachten noble Yachten und historische Dampfschiffe, genießen ein Eis und schlendern über den Markt.

Dampfschiff in Savonlinna

Historisches Dampfschiff im Hafen von Savonlinna

Burg Olavinlinna in Savonlinna

Die von Wasser umgebene Burg Olavinlinna ist das Wahrzeichen der Stadt Savonlinna

Ich lasse es mir nicht nehmen, ein paar Fläschchen Bier der beiden lokalen Kleinbrauereien Waahto Brewery und Mustan Virran Panimo mitzunehmen. Letztgenannte hat einen temporären kleinen Verkaufswagen in Sichtweite der Burg Olavinlinna aufgebaut, über die ich erst kürzlich in einem Roundup auf dem Blog von Phototravellers schreiben durfte. Um Biere „zum Mitnehmen“ kaufen zu dürfen, muss ich den Verkaufswagen betreten – so will es die finnische Gesetzgebung. Starkbiere dürfen überhaupt nicht zum Mitnehmen verkauft werden. Schade, aber dafür kann die Brauerei natürlich auch nichts. Ein wenig skurril mutete diese Episode dennoch an, so dass ich sie einfach hier kurz mit Dir teilen muss. Erheitert darüber verlassen wir schließlich Savonlinna und steuern auf dem Rückweg noch die größte Holzkirche der Welt in Kerimäki an. Ein wirklich imposantes Gebäude! Als wir auf Riittas Gelände ankommen, läuft uns Hund Maxi bereits freudig entgegen. Er hatte sein Frauchen wohl doch ein wenig vermisst.

Mustan Virran Panimo Savonlinna

Temporärer „Biergarten“ der Kleinbrauerei Mustan Virran Panimo

Holzkirche in Kerimäki

Im kleinen Ort Kerimäki steht die größte Holzkirche der Welt

Finnland Reisetagebuch 2020 – Sonntag, 19.07.2020

Als wir heute aufwachen, kündigt die Sonne bereits einen heißen Sommertag an. Wie gut, dass wir vormittags keine Termine haben! Spontan drehen wir mit dem FinnTouch-Mobil eine Runde um den See. An der idyllisch gelegenen Kirche von Tohmajärvi machen wir Halt. Unterhalb des Gotteshauses, neben dem ein nettes kleines Café steht, befindet sich ein geschützt gelegener, flach abfallender Sandstrand. Der perfekte Badestrand für Familien mit Kindern! Auch Jari fühlt sich hier wohl, obgleich das gar nicht mal so frische Wasser ihm doch noch ein wenig zu kühl zu sein scheint. So bleibt er lieber in Ufernähe und spielt ein wenig mit den herumliegenden Kieselsteinchen. Der Strand ist übrigens kostenlos zugänglich, es gibt total moderne Umkleidemöglichkeiten und sanitäre Einrichtungen. Doch das Beste ist: Trotz Sonntag und Sonnenschein ist kaum jemand hier außer uns!

Strand von Tohmajärvi

Der wunderschöne Strand von Tohmajärvi – nahezu menschenleer im Hochsommer

Am Nachmittag schaut eine alte Bekannte bei „Itärajan Helmi“ auf eine Tasse Kaffee vorbei. Päivi Karhunen, deren deutscher Freund lustigerweise im Nachbardorf unseres Wohnortes bei Frankfurt lebt. Sie ist gerade durch Zufall auf dem Hofgut ihrer Eltern in Tohmajärvi – eine fast schon unglaubliche Verkettung besonderer Umstände! Zum letzten Mal hatten wir uns auf der Grünen Woche in Berlin getroffen. Nun also eine Tasse Kaffee mit Blick auf den See Tohmajärvi. Klein ist die Welt!

Mit Besuch in der Sommerküche

Wiedersehen macht Freude – Riitta, Päivi und René!

Nachdem Päivi sich verabschiedet hat, beginnen wir mit den Vorbereitungen für den abendlichen Livestream. Das Kirami-Badefass von Riitta, aus dem wir via Facebook senden werden, muss aufgeheizt werden. Unsere Gastgeberin befeuert den Holzofen und wirft parallel dazu die Sauna an. Nach der Sauna ins Badefass – so machen es mittlerweile zahlreiche Finnen und auch immer mehr Menschen in Mitteleuropa. Ich baue die Kamera auf und platziere das Notebook so neben dem Badefass, dass ich aus dem Wasser heraus den Livechat im Auge behalten kann. Ab 20 Uhr finnischer Zeit geht es los – in Deutschland ist es jetzt erst 19 Uhr. Ich plaudere mit Riitta über unsere gemeinsamen Erlebnisse der letzten Tage und über ihre beiden Badefässer. Neben diesem hier hat sie an ihrem Hauptwohnsitz in Österreich nämlich noch ein Modell von Kirami stehen. Der Livestream läuft super und es sind wieder zahlreiche Finnlandfreunde mit dabei. Nach 40 Minuten ist die Sendung vorbei und wir verabschieden uns von den Zuschauern. Anschließend lassen wir den Abend in der Sauna und im Badefass ausklingen.

Livesendung aus Badefass

Livesendung aus dem Kirami-Badefass – mit tollem Panorama im Hintergrund

Finnland Reisetagebuch 2020 – Montag, 20.07.2020

Heute steht nochmal ein Ausflug an. Am Vormittag brechen wir nach Joensuu auf. Die Hauptstadt Nordkareliens ist uns bereits bekannt und wir fühlten uns dort schon vor einigen Jahren sehr wohl. So ist es auch dieses Mal. Die großzügige Strandpromenade am Flussufer ist gerade im Sommer einfach herrlich für einen entspannten Spaziergang. Wir schlendern zum Ylisoutajan Jäätelökioski, wo unser Freund Anton Eis verkauft. Da müssen wir natürlich einen Stopp einlegen!

Ylisoutajan Jäätelökioski, Anton Sutinen

Unser Freund Anton betreibt den „Ylisoutajan Jäätelökioski“ am Flussufer in Joensuu

FinnTouch-René am Eiskiosk in Joensuu

Kiitos Anton, das war seeehr lecker!

Nach dem Eisgenuss habe ich einen Termin beim erst im Dezember neu eröffneten Boutiquehotel Lietsu, das sich unmittelbar im Stadtzentrum befindet. Mitbegründerin Helena führt mich durch verschiedene Zimmer, die allesamt mit individuellen Elementen gestaltet wurden. In einem der Zimmer kannst Du zum Beispiel unterhalb der schneebedeckten Koli-Berge nächtigen. Ich bin begeistert! Da alle Zimmer über eine voll ausgestattete Küche und sogar eine eigene Waschmaschine verfügen, eignen sie sich auch für einen längeren Aufenthalt. Ein tolles Konzept! Hier werden wir zukünftig mit Sicherheit mal übernachten.

Zimmer im Hotelli Lietsu in Joensuu

In dieses Zimmer im Hotelli Lietsu habe ich mich sofort verliebt

Küche in einem Zimmer des Hotelli Lietsu in Joensuu

Jedes Zimmer des Hotelli Lietsu verfügt über eine eigene Küche, einige sogar über eine extra Sitzecke

Für den Abend hat sich Riitta ein besonderes Highlight einfallen lassen. Wir fahren zu Mauri, der am See Tohmajärvi ein schnuckeliges Saunafloß betreibt. Nachdem er uns hinaus auf den See gebracht und dort den Anker geworfen hat, verabschiedet er sich und rudert zurück zum Ufer. Riitta grillt leckere Steaks, während wir saunieren, ins Wasser springen und schwimmen. Caro wagt sich sogar auf das Stand-Up-Paddling-Board. Nachdem bei der Abfahrt der Himmel noch eher wolkenverhangen war, ist es inzwischen aufgeklart und die Sonne wärmt uns. Wir sitzen gemütlich beisammen, essen und plaudern. Dann taucht Mauri wieder am Horizont auf mit seinem Ruderboot. Zufrieden tuckern wir zurück zum Ufer. Das Gefühl nach der Sauna ist ganz einfach nicht zu toppen!

Lonkero auf dem Saunafloß von Mauri

Sonne, Sauna und Lonkero – eine sehr gute Kombination

Betreiber Mauri und sein Saunafloß

Vielen Dank Mauri für die tolle Zeit auf Deinem gemütlichen Saunafloß!

Finnland Reisetagebuch 2020 – Dienstag, 21.07.2020

Der Dienstag ist bereits unser letzter voller Tag bei „Itärajan Helmi“. Wie schnell die Zeit doch immer vergeht, wenn es schön ist! Heute ist „frühes“ Aufstehen angesagt. Denn bereits gegen 9 Uhr morgens fährt Mervi Venäläinen auf Riittas Gelände vor. Von ihr erhalte ich einen Einblick in das aktuelle Trendphänomen „Waldbaden“. Und ich kann Dir nur sagen: Die Übungen haben wirklich dazu beitragen, für einen Moment die ganze Hektik des Alltags hinter sich zu lassen, einfach mal bei sich selbst zu sein und die Natur um einen herum bewusster wahrzunehmen. Das Smartphone blieb für die gesamte Dauer unangetastet in der Hosentasche – gerade für jemanden wie mich, der ständig die ganzen Social Media-Kanäle checken muss, eine Wohltat. Kiitos Mervi! Im Anschluss daran sitzen wir in Riittas „Sommerküche“ zusammen und Mervi macht spontan ein Interview mit uns – denn nebenberuflich schreibt sie auch noch für die Lokalzeitung.

Dankbarkeitsstrauß beim Waldbaden in Finnland

Eine Übung beim „Waldbaden“ bestand darin, einen Dankbarkeitsstrauß zu pflücken

Mervi Venäläinen und René Schwarz

Mervi bietet nicht nur Erlebnisse in der Natur an, sondern schreibt auch für die Lokalzeitung

Danach starten Riitta und ich zu einer kleinen Tour. Unser erstes Ziel ist die Galleria Savipaja von Tuija Ohvanainen. Irgendwo im Nirgendwo, im kleinen orthodoxen Dörfchen Petravaara, hat sich Tuija aus eigener Kraft und mit ganz viel Sisu eine eigene Töpferwerkstatt aufgebaut. Heute lebt sie von dem Verkauf der mit ihren eigenen Händen erschaffenen Kunstwerke und Dekogegenstände aus Ton. Ob Engel, Vasen, Trinkgefäße oder dekorative kleine Häuschen – die Keramik-Kleinkunstwerke sind auch ein tolles, individuelles Mitbringsel.

Galleria Savipaja Petravaara

In Tuijas Galleria Savipaja erwarten Dich viele tolle, selbst getöpferte Unikate

Schweinchen in Galleria Savipaja

Auch diese dekorativen Schweinchen wurden von Tuija in liebevoller Handarbeit erschaffen

Wir verabschieden uns von der warmherzigen Selfmade-Frau und fahren nach Kitee. Die größte Stadt der Region ist dem einen oder anderen als Heimat der Erfolgsband Nightwish bekannt. Da wurde es irgendwo höchste Zeit, dass der Formation hier auch eine Art Denkmal gesetzt wird. Dies geschieht nun in Form von „A Nightwish Story“, einem interaktiven Besucherzentrum, das in die Räumlichkeiten der Kitee Tourist Information integriert wird. Ich lasse es mir natürlich nicht nehmen, vor dem Eingang einen Schnappschuss zu machen. In Kürze schon wird das Besucherzentrum eröffnet werden. Dann liest Du bestimmt auch noch mehr darüber hier bei FinnTouch.

A Nightwish Story in Kitee

Hier entsteht ein neuer Besuchermagnet für Fans aus aller Welt

Die Gestaltung des letzten Abends in Nordkarelien steht ebenfalls im Zeichen der Musik. Riitta und ich sind bei Sari Kaasinen und ihrem Partner Petteri Ukkola in ihrer wunderbaren Villa Ruusula in Rääkkylä eingeladen. Umgeben vom schönsten finnischen Seengebiet hat die Mitbegründerin der auch in Deutschland mehrfach tourenden Folk-Band Värttinä einen außergewöhnlichen Raum für Musik und Kultur geschaffen. Quasi im „Hinterhof“ des Anwesens steht eine kleine, aber feine Veranstaltungslocation. Bei Riesling und gutem Essen tauschen wir uns aus. Sari spielt uns ihre neue Single unter dem Projektnamen Set’akat vor. Später packt sie sogar noch eines der für diese Region so typischen Kantele-Instrumente aus. Vielen Dank für die Einladung und diesen schönen Abend, Sari und Petteri!

Sari Kaasinen mit Kantele

Sari Kaasinen mit einem ihrer Instrumente, im Hintergrund der Saimaa-See

Finnland Reisetagebuch 2020 – Mittwoch, 22.07.2020

Schon in der Nacht hat es angefangen zu regnen. Und so geht es auch am Morgen weiter. Der Himmel scheint zu weinen, weil wir „Itärajan Helmi“ und Riitta nun verlassen müssen. Wir fahren das FinnTouch-Mobil möglichst nahe an unseren Schlafraum heran, um unser Hab und Gut möglichst trocken verladen zu können. Trotz des Regens will ich eigentlich noch gar nicht gehen. Aber wie heißt es so schön? Alles zu seiner Zeit. Wir verabschieden uns bei Riitta und bedanken uns nochmals für die herausragende Gastfreundschaft. Auf jeden Fall kommen wir wieder und können auch Dir dieses herrliche Fleckchen Erde nur wärmstens ans Herz legen. Bald stelle ich Dir „Itärajan Helmi“ nochmal ausführlicher hier auf dem Blog vor!

Itärajan Helmi in Tohmajärvi

Wir haben uns unglaublich wohl gefühlt bei Riitta und kommen gerne wieder!

Wir fahren an Kitee, Imatra und Lappeenranta vorbei. Bei Kouvola legen wir eine kurze Pause ein, stärken uns beim „Lounas“-Buffet an einer ABC-Tankstelle. Dann geht es weiter nach Süden. Am Nachmittag erreichen wir Helsinki und checken im Radisson Blu Seaside Hotel ein, das am Westhafen liegt. Spontan gönnen wir uns ein Upgrade auf eine Junior Suite mit eigener Sauna. Das haben wir uns verdient! Während Caro und Jari saunieren, muss ich schon wieder weiter. Ich bin bei und mit dem Erfinder Janne Käpylehto verabredet, der im Stadtteil Käpylä gerade ein etwa hundertjähriges Haus komplett umbaut und in ein Musterbeispiel in Sachen Nachhaltigkeit verwandeln möchte. Janne erzählt mir während unserer Livesendung aus seinem Kirami-Badefass mehr über das Projekt und über seine Seereisen nach Tallinn mit einem Saunafloß, einem Badefass und einem Solarboot. Vielleicht machen wir ja etwas ähnliches mal zusammen auf dem Rhein?

Privatsauna im Radisson Blu Seaside Hotel in Helsinki

Unsere Privatsauna im Radisson Blu Seaside Hotel in Helsinki

Junior Suite im Radisson Blu Seaside Hotel Helsinki

Einblick in unsere Junior Suite im Radisson Blu Seaside Hotel Helsinki

René Schwarz und Janne Käpylehto live aus dem Kirami-Badefass

Livesendung mit Janne Käpylehto aus seinem Kirami-Badefass in Helsinki

Nach der Sendung besichtige ich Helsinkis höchste natürliche Erhebung Taivaskallio, so wie Janne es mir empfohlen hat. Der Hügel befindet sich nur wenige Minuten von seinem Haus entfernt. Rund um einen kleinen Teich wurde hier eine idyllische kleine Parkanlage angelegt, von der aus Du bis zum Zentrum und zum Meer blicken kannst. Flugabwehrgeschütze zeugen davon, dass auch Finnland einst weniger friedliche Zeiten erlebt hat. Für mich ist Taivaskallio ein toller Geheimtipp, wenn Du mal einen Helsinki-Spaziergang abseits der ausgetreteten Touripfade unternehmen möchtest.

Taivaskallio Park

Taivaskallio ist die höchste natürliche Erhebung auf dem Stadtgebiet Helsinkis

Flugabwehrgeschütze auf dem Hügel Taivaskallio

Alte Flugabwehrgeschütze erinnern an weniger friedliche Zeiten

Mit guter Laune aufgrund der neuen Eindrücke fahre ich zurück ins Stadtzentrum, stelle den Wagen in der Tiefgarage des Hotels ab und laufe zu Fuß die Kalevankatu runter. Im Putte’s treffe ich Alex aus Potsdam – so wie schon vor ziemlich genau einem Jahr. Kann man das schon als Tradition bezeichnen? Es ist auf jeden Fall wieder ein sehr inspirierendes Treffen bei ein paar kühlen Lonkero. Nach einer Weile schließen sich die treuen FinnTouch-Follower Lydia und Janine an, die neben fleißigem Sightseeing auch ein Konzertbesuch nach Finnland geführt hat. Es hat mich sehr gefreut, euch mal persönlich kennenzulernen! Die letzten Stunden dieses letzten Abends in Finnland verbringe ich zusammen mit meinem deutsch-finnischen Buddy Jonas und seiner Freundin im Pub Peräkammari. Wir schmieden bereits Pläne für meinen nächsten Besuch in Helsinki.

Spontanes Follower-Meetup in Helsinki

Ich freue mich jedes Mal über ein Treffen mit anderen Finnlandbegeisterten

Finnisches Craft-Bier im Pub Peräkammari

Leckeres Craft-Bier aus Mittelfinnland im Pub Peräkammari

Finnland Reisetagebuch 2020 – Donnerstag, 23.07.2020

Abreisetag! Wie ich diese Tage hasse. Am liebsten möchte ich nochmal zurückspulen – oder vorspulen zum nächsten Finnlandaufenthalt. Aber es hilft ja alles nichts. Es gilt der Wahrheit ins Gesicht zu schauen. Klar ist, dass wir zumindest noch einen kurzen Abstecher zum weißen Dom machen müssen. Der auf dem Senatsplatz in diesem Sommer eingerichtete Foodgarden ist sehr nett. Ich mache mit Jari Fotos. Und doch ergreift mich hier bereits eine unbeschreiblich melancholische Stimmung. So wie es eben jedes Mal der Fall ist bei Abschieden aus Finnland.

Senaatintorin kesä 2020

„Senaatintorin kesä“ heißt das Konzept, in dessen Rahmen sich verschiedene Gastronomen auf dem Platz vor dem Dom präsentieren dürfen

Helsinki Dom

Abschiedsfoto am weißen Dom von Helsinki

Wir fahren nach Vuosaari und laden uns im dortigen S-Market das Auto voll mit finnischem Senf, Brot, Karelischen Piroggen, Fazer-Schoki und allem, was man noch so gebrauchen kann zum Überleben im fernen Deutschland. Kurz nach halb drei rollen wir auf das Autodeck der Finnmaid. Schon beim Check-in haben wir uns etwas gewundert, was auf den Kabinenkarten steht. Hatten wir nicht eine ganz normale Kabine mit Fenster gebucht? Auf dem Schiff dann Gewissheit: Wir erhielten tatsächlich ein Upgrade – vielen lieben Dank für diese gelungene Überraschung, Finnlines! Die schöne Geste sorgt für freudige Gesichter. Ich drehe für Instagram ein kleines Story-Video. Doch währenddessen kippen erneut die Emotionen und ich muss mittendrin die Kamera ausmachen. Es ist schon seltsam: Bei einer Abreise aus Deutschland habe ich solch eine Traurigkeit noch nie gefühlt. Heute ist es am besten, einfach früh schlafen zu gehen.

DeLuxe Kabine auf der MS Finnmaid

In dieser schicken Kabine lässt es sich aushalten!

Ausblick aus der Kabine auf der MS Finnmaid

Ausblick in Fahrtrichtung: Jari beobachtet das Geschehen im Hafen von Vuosaari

Finnland Reisetagebuch 2020 – Freitag, 24.07.2020

Bist Du bereit für das letzte Kapitel in unserem Finnland Reisetagebuch 2020? Ich eigentlich nicht, aber da muss ich jetzt durch. Nachdem wir lange geschlafen haben, erkunde ich zusammen mit Jari das Schiff. Caro nutzt die Morgenstunden des Seetags, um in der Sauna der Finnmaid ein wenig zu entspannen. Plötzlich höre ich ein Rufen hinter mir und drehe mich um. Hinter mir stehen Suvi-Marja, Reinhard und ihre drei Kids. Schon vor der Abfahrt hatten wir via Facebook herausgefunden, dass wir auf demselben Schiff sind. Was für ein cooler Zufall! Suvi-Marja ist ebenfalls Halbfinnin wie ich und war 2016 eine der ersten FinnTouch-Followerinnen, an die ich mich bewusst erinnern kann. Seitdem ist sie immer dabei geblieben, kommentiert eifrig und lebt richtig mit. Welch eine Freude, diese lieben Menschen endlich einmal persönlich kennenzulernen! Da ist der gegen die Scheiben prasselnde Regen plötzlich ganz nebensächlich.

Followertreffen an Bord der MS Finnmaid

Bei unserem Foto mit Suvi-Marja und Reinhard war die Sonne auch schon wieder da

Nach einem ausgiebigen Mittagsschläfchen stärken wir uns mit Pizza und Korvapuusti. Dann geht es mit Jari ins Bälleparadies. Hier müssen wir Finnlines noch ein großes Lob aussprechen: Der Kinderbereich ist wirklich klasse und hier können sich die Kleinen nach Herzenslust austoben. Jari genießt es sichtlich. Kurze Zeit später kommen Suvi-Marja und Familie vorbei und wir unterhalten uns erneut sehr nett. Nachdem wir noch die Kabinen der jeweils anderen inspiziert haben, verabschieden wir uns. Beide Familien müssen noch packen. Denn bald schon legen wir in Travemünde an.

Bällemeer auf der MS Finnmaid

Im Bällemeer können sich die Kleinen so richtig austoben

Dann ist es wirklich vorbei und auch das letzte Stückchen Finnland, das hier an Bord noch fühlbar ist, gleitet mir aus den Händen. Mit Jari stehe ich auf dem Sonnendeck und wir passieren den Strand von Travemünde und den schon von weitem sichtbaren Turm des Maritim Hotels. Hier fing alles an, hier endet es. Die Abendsonne lässt das Deck erstrahlen. Ein herrlicher Sommerabend in Norddeutschland. Und innerlich tiefe Traurigkeit, ein Gefühl von Leere. Zum Glück habe ich meinen nächsten Flug nach Helsinki bereits gebucht. In weniger als drei Wochen kehrt die wohlige Gänsehaut zurück!

MS Finnmaid kurz vor Travemünde

Gleich sind wir wieder zurück in Deutschland…

Blick von der MS Finnmaid auf den Strand von Travemünde

Die MS Finnmaid gleitet am Strand von Travemünde und am Maritim Hotel vorbei

Finnland Reisetagebuch 2020 – Resümee der Reise

Einmal mehr war es eine Reise mit unglaublich vielen Facetten und Eindrücken: Seereise, Verwandtenbesuche, Citylife und diesmal ganz besonders viel Natur. Die vielen Kilometer Autofahrt mit kleinem Kind haben unter dem Strich erfreulich gut geklappt und Jari genoss es sichtlich, sich im Wald Lapplands oder auch auf Riittas schönen Rasenflächen auszutoben. Ein ganz großes Dankeschön möchte ich an dieser Stelle aussprechen an Kirami, die uns als Hauptsponsor des Finnland Reisetagebuch 2020 die gesamte Dauer über begleitet haben. Die Facebook-Livesessions aus den Badefässern bei Riitta in Nordkarelien und Erfinder Janne Käpylehto – vielen Dank auch an ihn für die Einladung – in Helsinki-Käpylä haben eine Menge Spaß gemacht. Ein großer Dank gebührt unseren wundervollen Hosts Rebecca, Sami und Suvi von Finnfloat.live sowie Riitta von „Itärajan Helmi“. Danke auch an Josi und Markus von NaaliTours für das Hosting unseres kleinen Family- und Networking-Treffens in Ivalo! Es erfüllt mich mit Freude, so viele tolle Menschen in Finnland kennen zu dürfen.

Birkenwald in Finnland

Finnland macht einfach glücklich – das sagen nicht nur die Rankings, sondern die ganz persönliche Erfahrung!

Einmal mehr zeigte sich: Es gibt nichts Besseres für Körper und Seele, als den überwiegenden Teil des Tages draußen zu verbringen. So gut wie keine Nachrichten verfolgen, sich nicht mit negativem Mist belasten. Die gute Luft, die nahezu unberührte Natur, die malerischen Landschaften – was braucht es noch viel mehr zum Glücklichsein? Natürlich freue ich mich darauf, gute Freunde und meine Familie hier wieder zu sehen. Generell habe ich Deutschland aber keine Sekunde lang vermisst. Eine Beobachtung, die zwar nicht neu ist, aber doch nachdenklich macht. Fakt ist: Es gibt kein Land, das mich ganzheitlich so glücklich und ausgeglichen macht wie Finnland. Wir werden sehen, was die Zukunft mit sich bringt.

Danke, dass Du unserem Finnland Reisetagebuch 2020 gefolgt bist! Noch mehr Eindrücke von unserer Sommerreise nach Suomi findest Du unter dem Hashtag #finnsommer2020 bei Facebook und Instagram. Du hast Lust auf entspannte Bademomente in Deinem eigenen Garten? Besuche unseren Hauptsponsor und Kooperationspartner Kirami und verliebe Dich in eines der hübschen und hochwertigen Badefässer.

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12 Comments

  1. 1
    • 2

      Hallo Annette,

      sehr gerne! 🙂 Was den Seegang angeht: Das kommt immer ein bisschen auf den jeweiligen Tag und die Jahreszeit an. Im Allgemeinen schwankt es nur relativ human. Bei einem ordentlichen Winter- oder Herbststurm kann es natürlich auch mal etwas wilder sein.

      LG,
      René

  2. 3

    Vielen Dank, das ihr uns an Euren Erlebnissen teilhaben lasst. Es ist sehr autentisch was ihr uns mitteilt und wir fühlen uns, als wären wir dabei. Nochmal vielen Dank und macht weiter so. 🇫🇮🇫🇮🇫🇮💖💖💖🇫🇮🇫🇮🇫🇮

  3. 5

    Hallo Rene‘ ,
    vielen Dank für deine Reiseberichte. Inzwischen seid ihr wieder zurück, doch es war mir eben eine große Freude deine mitreißenden Zeilen zu lesen , nachdem ich all den Fotos der vergangenen Tage bereits folgen konnte . Schön zu wissen , dass du bald deine nächste Reise antreten wirst. Ich wünsche ein gutes Verarbeiten und langes Zehren von all den gesammelten Eindrücken. Bleibt gesund !

    • 6

      Hallo Ramona,

      vielen Dank für Deine lieben Zeilen! Ich freue mich immer, wenn ich Menschen mit meinen Zeilen und Bildern ein wenig inspirieren oder ihnen doch zumindest eine gute Zeit bereiten konnte! 🙂

      LG,
      René

  4. 7
  5. 9

    Hallo René,
    schöner Bericht, hat Spaß gemacht die Tage zu verfolgen.
    Das macht wieder Lust auf Finnland und so hoffe ich sehr, dass wir Ende August wieder zu unserer „Angel“-Woche starten können. Jetzt kann uns nur noch ein Lockdown aufhalten.

    Viele Grüße aus Hanau
    Dominic

    • 10

      Hi Dominic,

      vielen Dank! Schön, wenn ich die Vorfreude ein wenig steigern konnte. Ich drücke natürlich alle Daumen, dass es bei euch dann auch hinhaut!

      LG in die Nachbarstadt,
      René

  6. 11

    Hallo René,

    erst mal , ein Klasse Bericht mit tollen Bildern und man war quasi irgendwie mit dabei.
    Natürlich hat das für uns die Wartezeit überbrückt bis wir endlich auf die Finnmaid gen Suomi krabbeln dürfen.
    Deine letzten Zeilen haben mein Empfinden und die Gefühle so gut getroffen. Kurioserweise ist meine Frau die Halbfinnin und ich „nur“ der Deutsche aber ich habe mich bei meinem ersten Finnlandbesuch mit ihr vor 21 Jahren direkt in Suomi zu Hause gefühlt.
    Danke für Dein Engagement und diese Seite bzw. Deine Blogs.

    • 12

      Lieber Oliver,

      irgendwie ist mir Dein Kommentar damals komplett durchgerutscht und ich hatte ihn gar nicht freigeschaltet. Aber jetzt habe ich ihn wieder entdeckt und mich umso mehr darüber gefreut. Vielen Dank für Deine Zeilen, gerade am heutigen Tag haben sie besonders gut getan! 🙂

      LG,
      René

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