Corona – 8 Anregungen, wie wir Positives aus der Krise ziehen können

Corona. Ein Thema, das mittlerweile die Menschen rund um den Erdball beschäftigt. Auch Deutschland und Finnland sind leider nicht verschont geblieben. Wenn Du aktuell den Fernseher anstellst oder bei Facebook reinschaust, scheint es kein anderes Thema mehr zu geben. Die Stimmung der Leute schwankt zwischen „Es wird schon nicht so schlimm sein“ bis hin zu totaler Panikmache und Hysterie. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich dieses Thema überhaupt hier bei FinnTouch aufgreifen soll. Denn vordergründig betrachtet hat es erst einmal nichts mit den sonstigen Inhalten des Blogs zu tun. Und doch möchte ich einige Gedanken dazu mit Dir teilen…

Nicht noch ein Corona-Panikartikel

Nein, in diesem Artikel werde ich nicht über aktuelle Zahlen von infizierten Menschen in Finnland oder sonst wo schreiben. Ich möchte weder Panik verbreiten noch etwas verharmlosen. Ich denke, die fachlichen Dinge sollten Personen bewerten, die sich damit auskennen. Allerdings gingen mir so einige Punkte durch den Kopf, wie wir alle zumindest versuchen könnten, aus der Corona-Krise etwas Positives zu ziehen und bestmöglich da durch zu kommen. Ich würde mich freuen, Deine Stimmung mit den folgenden acht Anregungen ein wenig aufzuheitern.

1. Fokussiere Dich stärker auf Dich selbst

Allerorts werden gerade Veranstaltungen verschoben oder gar komplett abgesagt, von Fußballspielen bis hin zu Konzerten. Auch ich hatte mich auf einige solcher Events gefreut, die nun flachfallen müssen. Es ist mehr als nachvollziehbar, darüber erst einmal traurig zu sein. Auf Dauer im Tal der Tränen zu versinken tut allerdings niemandem von uns gut.

Corona - wie wir Positives aus der Krise ziehen können

Vergiss für einen Moment mal die ganze Welt um Dich herum und fokussiere Dich auf DICH!

Wie wäre es, wenn wir den durch Corona erzwungenen Cut dazu nutzen würden, um uns für ein paar Wochen wieder mehr auf uns selbst zu fokussieren, ganz bewusst? Teilweise mag eine Überfrachtung mit Freizeitveranstaltungen auch damit zusammenhängen, dass wir Angst davor haben, uns mit unserem eigenen Inneren zu sehr auseinanderzusetzen. Wann, wenn nicht jetzt, wäre es ein guter Zeitpunkt, um einfach mal innezuhalten und in sich selbst hinein zu hören und zu fühlen?

2. Tu Dinge, die Du sonst immer wieder aufgeschoben hast

Gibt es Dinge, die Du eigentlich schon ewig tun wolltest, aber immer wieder aufgeschoben hast aufgrund von Freizeitstress und unzähligen Aktivitäten? Corona gibt Dir die Chance, Dich jetzt verstärkt diesen Dingen zu widmen. Ganz gleich, ob es solch profane Dinge sind wie das Arbeitszimmer, das dringend mal entrümpelt werden müsste, oder das Arbeiten an Deinem Lebenstraum: Go for it! Jetzt ist die Zeit da.

3. Verbringe mehr Zeit mit den Liebsten

Wenn dazu geraten wird, „nicht notwendige“ soziale Kontakte zu vermeiden, wirst Du zwangsläufig mehr zu Hause sein. Langweilig? Öde? Ermüdend? Es ist, denke ich, immer eine Einstellungssache und eine Frage, was Du aus der Situation machst. Es wäre ja auch denkbar, das Ganze positiv zu sehen. Mehr Zeit für die Familie, für die Allerliebsten. Oder enge Freunde treffen, die Du schon ewig nicht gesehen hast, weil ständig irgendein Event war. Wenn Du es ganz negativ siehst, besteht natürlich auch bei solchen Kontakten das Risiko einer Übertragung. Aber es ist doch ein ganz anderes Level als zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen.

Papa und Sohn unterwegs

Eine gute Zeit mit den Liebsten kann so viel wert sein…

4. Sei dankbar für die kleinen Dinge im Leben

Wie oft hetzen wir alle durch den Alltag und regen uns auf über alle möglichen Dinge – oft sicherlich berechtigt. Aber ich stelle mir manchmal die Frage, konzentrieren wir uns zu sehr auf das Negative? Steigern wir uns zu sehr in Sachen rein, die zwar im ersten Moment ärgerlich sind, beim Blick auf das große Ganze jedoch schnell gar nicht sooo dramatisch erscheinen? Mir fällt es selber immer wieder schwer, mich davon zu lösen. Aber vielleicht sollten wir eigentlich viel dankbarer für die kleinen Dinge im Leben sein. Dass wir – trotz Corona hier, Corona da – selbst (noch) gesund sind. Ein Dach über dem Kopf haben. Etwas zu essen. Einer überwiegenden Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten geht es deutlich schlechter.

5. Geh raus in die Natur

Wenn Du Dir manche Medienberichte zu Corona anschaust, könntest Du gerade meinen, dass die Apokalypse unmittelbar bevorsteht. Also am besten Nudeln und Klopapier bunkern und sich zu Hause einschließen. Sicher ist sicher! Oder wie? Nein. Ich werde es nicht zulassen, dass die Angst gewinnt in meinem Leben und möchte mir auch weiterhin etwas Schönes gönnen. Auch und gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit.

Und da kommt jetzt doch ein gewisser Bezug zu Finnland ins Spiel. Warum nicht in den nächsten Wochen mehr raus gehen in die Natur? Statt dem Stadionbesuch bei schönem Frühlingswetter eine ausgedehnte Wanderung unternehmen? Ein großer Teil der Finnen hat ihren Bezug zur Natur nie verloren. Machen auch wir uns wieder mehr bewusst, wie schöne Landschaften wir hier in Deutschland haben, oftmals direkt um die Ecke, ohne groß irgendwohin fahren zu müssen. Ein Spaziergang durch den Wald, eine Radtour am Fluss entlang. Kostet quasi nix, aber kann doch so wertvoll sein für Körper und Seele.

René am Varjola Resort in Mittelfinnland

Ob – wie hier – in Finnland oder gleich bei Dir um die Ecke, aus der Natur lässt sich eine Menge Kraft und Zuversicht ziehen

6. Informieren ja, mediale Dauerberieselung nein

In den letzten Tagen habe ich mich selber dabei ertappt, ständig am Newsticker zu hängen und die aktuellsten Entwicklungen rund um Corona gebannt mitzuverfolgen. Menschlich verständlich, dass Du informiert bleiben möchtest! Aber tut es Dir wirklich gut, Dich den ganzen Tag mit Horrormeldungen berieseln zu lassen? Ich werde meine Konsequenzen ziehen und zukünftig öfter mal für mehrere Stunden das Handy weglegen.

Selbstverständlich solltest Du Dich grundsätzlich auch weiterhin über die aktuellen Entwicklungen informieren, um beispielsweise zu wissen, welche Maßnahmen in Deinem Wohnort zu Corona beschlossen werden. Aber vielleicht macht es Sinn, sich einfach ein paar Mal am Tag gezielt die relevanten Informationen zu beschaffen, anstatt den ganzen Tag eine mediale Dauerberieselung über sich ergehen zu lassen.

7. Entsteht wieder mehr Zusammenhalt zwischen den Menschen?

Eine Sache, die ich mir wünschen würde, bei der ich allerdings noch viele Fragezeichen sehe: Könnte das Coronavirus etwa dazu führen, dass es wieder mehr Zusammenhalt zwischen den Menschen gibt? In den letzten Jahren und Monaten habe ich gerade in Deutschland die Entwicklung mit großer Sorge verfolgt. Die Gesellschaft schien mir immer mehr in Extreme abzudriften, eine geradezu unheimliche Spaltung.

Meine Hoffnung wäre, dass durch Corona die Menschen wieder näher zusammenrücken und vielleicht ja doch erkennen, dass wir im Endeffekt in einem Boot sitzen und weiter kommen, indem wir uns gegenseitig unterstützen und Rücksicht aufeinander nehmen. Die Plünderungen von Desinfektionsmittel und panische Hamsterkäufe in diversen Geschäften deuten leider eher auf wachsenden Egoismus hin. Wenn sich jeder von uns aber ein kleines bisschen selbst hinterfragt, könnte allen geholfen sein. Auch eine kleine Geste der Hilfsbereitschaft gegenüber anderen kann etwas bewirken. Wer Gutes tut, bekommt am Ende des Tages auch etwas Gutes zurück. Daran möchte ich zumindest glauben.

8. Jede Krise ist eines Tages überstanden

Auch ich mache mir viele Gedanken, wie das mit Corona alles noch weitergehen soll und wie lange uns das Virus wohl in allen möglichen Lebensbereichen noch beschäftigen und einschränken wird. Können geplante Reisen – nach Finnland und woanders hin – stattfinden oder nicht? Wird am Ende doch jemand betroffen sein, der einem persönlich am Herzen liegt?

Aber eines ist gewiss: Jedes noch so dramatisch wirkende Szenario ist irgendwann überstanden. Eines Tages wird auch diese Krise Vergangenheit sein und dann dürfen wir uns umso mehr freuen auf ausgelassene Feste, gemeinsamen Jubel im Stadion und ausgedehnte Reisen. Versuchen wir bis dahin, unsere Lebensfreude und eine positive Lebenseinstellung nicht zu verlieren – vielleicht hilft Dir dabei ja der eine oder andere Gedankengang aus diesem Artikel.

Hast Du noch weitere Anregungen, wie wir die Coronakrise überstehen können, ohne dass uns das Thema zu sehr runterzieht? Teile sie mir gerne mit über das Kommentarfeld weiter unten. Ansonsten gilt: Bleib wachsam und gesund!

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6 Comments

  1. 1
    • 2

      Hallo lieber Peter,

      na, Deiner ist ja jetzt zumindest hier! 🙂 Allerdings versteh ich nicht so ganz, wie Du das meinst? Vielleicht kannst Du es ja nochmal präzisieren, damit es uns allen deutlich wird, was Deine Message ist.

      Danke & LG,
      René

  2. 3

    Hei René, ein schöner Artikel! Und grundsätzlich gebe ich dir Recht, was den Fokus auf die guten Seiten angeht. Jeder der entweder angestellt, oder mit online/schriftlicher Arbeit seinen Lebensunterhalt verdient, hat jetzt halt frei 😃 vielleicht ein paar Einschränkungen bezgl. Reisen, Konzerten essen gehen und so, aber das sind wirklich Luxus Probleme. Alle anderen, selbständige Unternehmer, Arrangeure dieser Konzerte, Handwerker, Reiseveranstalter usw usw kämpfen jetzt ökonomisch ums Überleben.
    Wir stehen mit unserer Bäckerei grade vor dem Konkurs, wenn uns jetzt noch die Touristen wegbleiben, war es das. Es gibt schlimmeres, wir haben zu essen und alle sind gesund! Im Grunde bin ich also zufrieden. Trotzdem sehe ich meine Existenz zerbröseln, nach 25 000 Stunden harter Arbeit, ich hab keine Arbeitslosen’Ansprüche weil wir so gut wie keinen Lohn ausgezahlt haben und hab alles was ich privat hatte in den Betrieb gesteckt. Selbst schuld, natürlich, aber so ist eben die Realität gerade.
    Darum könnte ich mir denken, dass manche sich vielleicht missverstanden fühlen von deinem Artikel 🤷‍♀️ soziales Leben Reisen und all so ein Spaß hatte ich fünf Jahre nicht, weil ich vor lauter Arbeit zu nichts anderem kam, das ist also das letzte was mir fehlt. Meine Familie lebt 3000km von mir, die kann ich eh nicht besuchen, selbst wenn ich das Geld dafür hätte. Und so geht es vielen die ich kenne 😬
    Wünsche dir alles gute und: wir schaffen das! Denn du hast völlig Recht: jede Krise muss mal enden und ich hoffe, dass vielleicht mehr Menschen in Europa schätzen lernen wie gut es uns in den kriegsfreien Zonen doch trotz allem geht ❤

    • 4

      Hallo Lisa,

      vielen Dank für Dein ausführliches Feedback! Du hast absolut Recht, es gibt da natürlich auch noch die andere Seite des Ganzen. Ich bin ja selber selbstständig und insofern sitze ich hier auch nicht auf Rosen gebettet. Ich kann eure Situation also total nachvollziehen. So ein Betrieb, in den richtig investiert wurde und in den man jede Menge Herzblut gesteckt hat, den möchte man nicht zugrunde gehen sehen. Ich hoffe und wünsche euch, dass ihr diese in dieser Form nie dagewesene Krise übersteht und hoffentlich auch irgendwie die Möglichkeit habt, falls nötig an finanzielle Hilfen zu kommen. Wir müssen trotz allem versuchen, das Licht am Ende des Horizonts nicht aus den Augen zu verlieren!

      Ganz liebe Grüße,
      René

  3. 5

    Hallo René,

    ich habe deine Gedanken sehr genossen, weil sie mir aus der Seele sprechen. Ich selbst habe mit meiner Familie schon darüber gesprochen, dass wir aus dieser Situation auch viel Positives ziehen können, wie schön es ist, mehr Zeit miteinander und in der Natur zu verbringen. Lesen, Musik hören, Brettspiele machen, die Natur in Wäldern und Parks bewundern, Haus und Garten mal wieder richtig genießen und natürlich viel miteinander reden und sei es, wie man Arbeit und Kinderbetreuung während der Kita- und Schulschließungen gemeinsam organisiert…
    Danke für dein Worte!

    Lämpimät terveiset! Alex

    • 6

      Hei Alex,

      vielen lieben Dank für Deine Worte! Schön, dass Du Dich in meinen Ausführungen wieder finden kannst. Ich denke tatsächlich, dass es auch viel Gutes bewirken kann, wenn wir in den Familien wieder enger zusammenrücken und uns bewusst werden, wie vieles doch gar nicht so selbstverständlich ist, wie wir es jahrzehntelang geglaubt haben. Und ja, die kleinen Dingen wieder zu schätzen lernen.

      Alles Gute und bleib gesund,
      René

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