In Literaturkreisen ist Finnland schon lange für ausgezeichnete Kriminalromane bekannt. Und auch dem gemeinen Liebhaber spannender Serien sind finnische Krimis ein Begriff. Neben Szenegrößen wie Leena Lehtolainen oder Harri Nykänen kommen auch immer neue Autoren auf den Markt und versorgen Dich mit Spannung made in Suomi. Da ich eine absolute Finnlandkrimi-Leseratte und selbst ernannte -Expertin bin, möchte ich Dich unbedingt mit meiner Begeisterung anstecken!
Inhaltsverzeichnis
Die Frankfurter Buchmesse als Türöffner für finnische Krimis
Spätestens seit Finnland 2014 Ehrengast bei der Frankfurter Buchmesse war, haben finnische Krimis auch bei uns in Deutschland den endgültigen Durchbruch geschafft. Ich hatte es mir damals nicht nehmen lassen, die eine oder andere Lesung zu besuchen und bin besonders stolz, mit dem Krimi-Meister Taavi Soininvaara einige Worte gewechselt zu haben. Falls Du den Namen noch nicht gehört hast, solltest Du gleich weiterlesen. Denn ich habe Dir aus meinem schon aus allen Nähten platzenden Finnland-Regal die fünf Krimireihen herausgesucht, deren Romanfiguren Du auf jeden Fall kennen solltest.
1. Maria Kallio
Sie ist die Ermittlerin schlechthin und gilt als erste weibliche Kultfigur der finnischen Krimiszene. 1993 erschien mit „Alle singen im Chor“* ihr erster Fall. Seitdem sind dreizehn weitere Bücher auf den Markt gekommen. Die gelernte Juristin beginnt ihre Laufbahn im Helsinkier Gewaltdezernat, arbeitet vorübergehend als Rechtsanwältin und wechselt dann zur Kriminalpolizei nach Espoo. Maria macht Karriere, bekommt eine Tochter und einen Sohn und lebt mit ihrem Mann Antti, einem Mathematiker, ein Leben mit Dir sicher auch bekannten Höhen und Tiefen. Ich verschlinge die Kallio-Romane in Rekordzeit, weil Maria eine sehr authentische Figur ist, in der Du bestimmt Parallelen zu Dir finden wirst. Ihre Familie, Freunde und Herausforderungen wirken echt und lassen Dich eine enge Beziehung zu ihr aufbauen.
Die Maria Kallio-Krimis stammen aus der Feder von Leena Lehtolainen. Die Literaturwissenschaftlerin und Autorin zählt zu den international erfolgreichsten ihres Faches. Ich hatte die Ehre, sie im Rahmen der Buchmesse 2014 zu sehen.
2. Hilja Ilveskero
Luchsdame – das ist der wohl beste Spitzname für Hilja Ilveskero. Als Leibwächterin hat Hilja wechselnde Auftraggeber und oft dubiose Erlebnisse. Ihr Geliebter David Stahl ist Europol-Agent und für Hilja nicht immer durchschaubar. Er befördert sie auch gerne einmal in krimireife Situationen. Begleitet wird die „Luchsdame“ von der Sehnsucht nach ihrer ländlichen Heimat, wo sie bei ihrem Onkel aufgewachsen ist. Eine wichtige Begleiterin im Kindesalter war die Luchsdame Frida, von der Hilja die eine oder andere Wildkatzen-Angewohnheit übernommen hat. Nicht umsonst heißt Ilves zu deutsch Luchs.
Autorin dieser noch recht neuen Krimireihe ist ebenfalls die Grande Dame in Sachen finnische Krimis, Leena Lehtolainen. 2009 erschien in Deutschland der erste Fall mit dem Titel „Die Leibwächterin“*. Mittlerweile sind vier Bücher auf dem Markt.
3. Arto Ratamo
Eigentlich ist Arto Ratamo Wissenschaftler und nach dem grausamen Tod seiner Frau zudem alleinerziehender Vater einer Tochter. Er wechselt jedoch zur SUPO, der finnischen Geheimpolizei in Helsinki. Dort löst Ratamo international verstrickte, hoch komplizierte und erschreckend aktuelle Fälle, die sich auch außerhalb von Finnland abspielen. Diese Krimireihe steht in Sachen Spannung und Komplexität Kinoblockbustern in nichts nach.
Taavi Soininvaara hat Arto Ratamo erschaffen. Der ehemalige Wirtschaftsanwalt ist ein brillanter Autor, der sich tief in aktuelle Themen hineinarbeitet und diese teils so unmittelbar in seine Romane einbaut, dass Dir das Blut in den Adern gefriert. Auch ihn habe ich im Rahmen der Buchmesse 2014 in Frankfurt gesehen und konnte mir nicht verkneifen, anzumerken: „Wenn alles, was Sie schreiben, wirklich wahr ist, dann…“ Sein Blick sprach Bände. Du musst die Bücher wirklich lesen, dann weißt Du sofort, wovon ich spreche. Neun sind mittlerweile auf Deutsch erschienen.
4. Leo Kara
Schwarz, Weiß, Rot, Tot. Diese Schlagworte benennen die vier Bände der sogenannten Mundus-Novus-Krimireihe um Leo Kara. Er ist persönlicher Assistent des Generaldirektors im UNODC in Wien. Das steht für das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung. Als Folge eines Unfalls 1989, bei dem seine Familie vermutlich ums Leben kam, leidet er unter dem Frontalhirnsyndrom. Dies hat seine Psyche verändert, sodass er zu Aggressionen neigt und sich schwer in sozialen Gefügen zurechtfindet. Nur Kati Soisalo, Anwältin aus Helsinki, lässt er an sich heran.
Nach wem klingt das? Richtig: Taavi Soininvaara*. Er versteht es auch bei dieser Reihe, international verworrene Geschichten um aktuelle Themen zu stricken. Teils sind seine Fälle so vielseitig, dass ich mir regelrecht Organigramme in die Bücher male, um alle Fakten im Blick zu behalten.
5. Kimmo Joentaa
Kimmo ist Kommissar bei der Kriminalpolizei in Turku und nach dem Krebstod seiner Frau Sanna Witwer. Er wirkt ruhig und strahlt auf seine Mitmenschen eine besondere Wärme aus. Kimmo gelingt der Blick hinter die Fassaden der Menschen, was ihm bei der Lösung seiner Fälle zugute kommt.
Die Kimmo Joentaa-Bücher* sind finnische Krimis der besonderen Art: Der Autor ist nicht etwa Finne, sondern Deutscher. Jan Costin Wagner studierte Literaturwissenschaft und Geschichte in Frankfurt und lebt zusammen mit seiner finnischen Frau und Tochter im Rhein-Main-Gebiet. Seine Krimis lesen sich so urfinnisch, dass er sich auf keinen Fall hinter den nordischen Krimiautoren verstecken muss. Lizenzausgaben seiner Romane gibt es unter anderem auch in unserem geliebten Suomi – wenn das mal kein Lob ist!
Liest Du auch so gerne finnische Krimis wie ich? Was sind Deine Favoriten? Erzähle es mir im Kommentarfeld am Ende dieser Seite.
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