Kulturinstitut im Herzen Berlins: das Finnland-Institut in Deutschland

Das Team des Finnland-Institut in Deutschland zusammen mit Finnlandblogger René Schwarz

Das Finnland-Institut in Deutschland, beheimatet in der Hauptstadt Berlin, ist ein ganz besonderer Ort für mich. Denn tatsächlich war das Kulturinstitut einst eine der allerersten finnischen Institutionen, die ich für FinnTouch besucht habe. Das damalige Gespräch mit Leiterin Dr. Laura Hirvi kannst Du hier nachlesen. Nun sind ein paar Jahre vergangen, das Finnland-Institut ist im September 2018 in neue Räumlichkeiten umgezogen und so war es höchste Zeit, dem Team mal wieder einen Besuch abzustatten.

Das Finnland-Institut in Deutschland steht für alle offen

Von der alten Location in der Georgenstraße, direkt am S-Bahnhof Friedrichstraße, sind es nur wenige Gehminuten zum neuen Finnland-Institut in Deutschland, das in der Friedrichstraße 153 a in Berlin-Mitte sein Quartier bezogen hat. Als wir hier ankommen, werden wir sogleich freudig begrüßt. „FinnTouch ist da“ ruft Marion Holtkamp, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, in den langen Gang. Und schon schauen einige interessierte Gesichter aus den Büros, darunter auch Institutsleiterin Dr. Hirvi. „Kivaa tavata taas“ – „Schön sich wieder zu treffen“. Das Finnland-Institut in Deutschland hat übrigens an mehreren Tagen in der Woche ganz regulär geöffnet und freut sich über alle interessierten Besucher.

Leseecke im Finnland-Institut in Deutschland in Berlin

Ebenso stilvoll wie gemütlich eingerichtet ist die Leseecke des Instituts

Besprechungen und Veranstaltungen mit Blick auf den Fernsehturm

Dienstags und donnerstags jeweils von 11 bis 19 Uhr steht das Finnland-Institut in Deutschland für Dich offen. Dann kannst auch Du hier reinschauen und es Dir in der gemütlichen Leseecke bequem machen, Dir ein gutes Buch schnappen und eine Runde schmökern. Doch ehe wir zum Abschluss nochmal hierher zurückkommen, führt uns Marion erst einmal durch die weiteren Räumlichkeiten.

„Wir waren sehr froh, diese Räume zu finden“, erzählt sie begeistert. „Es fühlt sich wirklich an wie mittendrin im urbanen Leben Berlins.“ Und wenn wir einen Blick aus dem Erkerzimmer am Ende des langen Ganges werfen, welches für Besprechungen, aber auch kleinere Veranstaltungen genutzt wird, können wir dem nur zustimmen. Denn von hier aus lässt sich tatsächlich ein Blick bis hinüber zum Fernsehturm genießen. Generell sind die neuen Räumlichkeiten des Finnland-Instituts sehr hell und freundlich gestaltet. Die Einrichtung besteht zu einem großen Teil aus finnischen Designerstücken. Hier lässt es sich aushalten!

Erkerzimmer im Finnland-Institut Berlin

Design, wo Du auch hinschaust: das Erkerzimmer des Berliner Finnland-Instituts

Finnisches Design in Berlin-Mitte

Konzipiert wurde das Interieur des „neuen“ Finnland-Instituts vom finnischen Innenarchitekten und Designer Ilkka Palinperä, für den diese Aufgabe ein „absolutes Highlight“ war, wie er auf dem Blog des Instituts beschreibt. Die Herausforderung bestand vor allem darin, bei der Raumgestaltung die Vergangenheit des Raumes zu würdigen und dennoch dem Ganzen behutsam einen neuen Stempel aufzudrücken. So sollten insbesondere Vorstellungen zur finnischen Identität bei der Umgestaltung Berücksichtigung finden.

Das Endergebnis kann sich auf alle Fälle sehen lassen. Holz als typisch finnisches Material durfte selbstverständlich nicht fehlen. So entwarf Palinperä die Kommoden für das Finnland-Institut in Deutschland mit dem Hintergrund dieser Tradition. Gleichzeitig ist Holz eines der nachhaltigsten Baumaterialien überhaupt. Denn es ist nicht nur langlebig und robust, sondern fällt auch nach dem Ausrangieren aus ihm erbauter Möbelstücke nicht der Umwelt zur Last. Wichtig war es dem finnischen Architekten, dass die Räumlichkeiten einen vergleichbaren Wohlfühlfaktor ausstrahlen wie ein finnisches Zuhause, aber dennoch auch einen repräsentativen Charakter behalten. Ich finde, das ist ihm sehr gut gelungen.

Erkerzimmer des Finnland-Instituts in Berlin

Das Erkerzimmer wird auch für kleinere Veranstaltungen genutzt

Visiting Art/ist – Schaufenster für finnische Künstler

Dass die neuen Räumlichkeiten des Instituts nun etwas kleiner sind als die vorherigen, bietet neue Chancen. So wird zukünftig verstärkt auf Veranstaltungen in externen Locations gesetzt – und das nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch in anderen Regionen Deutschlands. Bei einer zusammen mit Starkoch Jyrki Tsutsunen hervorragend umgesetzten Veranstaltung dieser Art in Mannheim durfte ich mit dabei sein.

Doch auch im Berliner Finnland-Institut direkt werden zukünftig noch ausgewählte Veranstaltungen in kleinerem Rahmen stattfinden. Zudem bietet das Institut aufstrebenden jungen Künstlerinnen und Künstlern aus Finnland die Möglichkeit, im Rahmen des Visiting Art/ist-Konzepts ihre Werke im Erkerzimmer etwa ein Jahr lang zu präsentieren. Zum Zeitpunkt unseres Besuches konnten wir dort Bilder von Niina Lehtonen Braun bewundern. Für die Künstlerinnen und Künstler ist es eine fantastische Möglichkeit, um Sichtbarkeit zu bekommen, neue Kontakte zu knüpfen und im Idealfall weitere Kooperationspartner zu finden.

Kunstwerke der finnischen Künstlerin Niina Lehtonen Braun

Kunstwerke von Niina Lehtonen Braun im Finnland-Institut

Vienna Design Week als Highlight des Jahres

„Das größte Projekt 2019 ist natürlich der finnische Auftritt als Gastland bei der Vienna Design Week“, berichtet uns Marion. Vom 27. September bis zum 6. Oktober wird Österreichs Hauptstadt zum Mekka für Designliebhaber. Das Finnland-Institut in Deutschland ist zusammen mit Business Finland, Visit Finland und der Botschaft von Finnland in Wien verantwortlich für den Auftritt. In dessen Zentrum steht die von Designer Tero Kuitunen kuratierte Ausstellung „Wild at Heart“, die zeitgenössisches finnisches Design zeigt.

Insgesamt elf DesignerInnen und Brands aus Finnland werden vor Ort am Start sein und ihre Werke präsentieren: Eero Aarnio, Klaus Haapaniemi, Antrei Hartikainen, Tuuli-Tytti Koivula, Tero Kuitunen, Ragmate, Sofia Okkonen, Teemu Salonen, Aamu Song und Johan Olin sowie Milla Vaahtera. Die Bandbreite reicht von Designobjekten und künstlerischen Werken bis hin zu Holz- und Textildesign. Wenn das für Dich spannend klingt, dann solltest Du zügig Deinen Trip nach Wien buchen.

Vienna Design Week 2019

Aufkleber zur Vienna Design Week 2019

Die Services des Finnland-Instituts

Zum Abschluss unserer kleinen Tour durch das „neue“ Berliner Finnland-Institut in Deutschland stehen wir wieder in der Bücherecke. Hier findest Du jede Menge Literatur in finnischer, schwedischer und auch deutscher Sprache, die Du Dir entweder gleich vor Ort zu Gemüte führen oder gerne auch ausleihen kannst. Neben Belletristik und Sachliteratur finden sich auch viele tolle Kinderbücher wie etwa die liebevoll gestalteten Werke von Mauri Kunnas, die mich immer wieder an meine eigene Kindheit erinnern.

Kinderbücher im Finnland-Institut in Deutschland

Eine große Auswahl an tollen Kinderbüchern findest Du in der Bücherecke des Instituts

Auch das nagelneue Kinderbuch „Hilja und der Sommer im grünen Haus“ der Kölner Finnin Heidi Viherjuuri, die ich erst kürzlich zum Gespräch in ihrer Wahlheimat traf, entdecke ich zu meiner Freude an prominenter Stelle platziert. Schön, dass das Finnland-Institut Autoren auch auf diese Weise unterstützt!

"Hilja"-Buch von Heidi Viherjuuri im Finnland-Institut in Berlin

Das erste „Hilja“-Kinderbuch der in Köln lebenden finnischen Autorin Heidi Viherjuuri

Doch das Finnland-Institut in Deutschland lädt Dich nicht nur zum Lesen ein, sondern ist auch der perfekte Ansprechpartner für Dich, wenn Du als Studierender einen Teil Deines Studiums in Finnland absolvieren möchtest oder ein Praktikum dort planst. Du bekommst nicht nur aktuelles Infomaterial, sondern kannst auch ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren. Finnischen Hochschulstudierenden hingegen eröffnet sich die Möglichkeit, in Berlin ein Volontariat zu absolvieren.

Bücherecke im Finnland-Institut in Berlin-Mitte

Hier findet sich die passende Literatur für jeden Geschmack in finnischer, schwedischer und deutscher Sprache

Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren Finnland-Institut in Deutschland

Bevor wir uns verabschieden, wird kurzerhand noch die gesammelte Belegschaft des Finnland-Instituts – inklusive der Chefin – zusammengetrommelt für ein gemeinsames Gruppenbild. Wir bedanken uns bei Marion für die kurzweilige Führung und die ausführlichen Erläuterungen. Es ist immer wieder eine Freude, ihr zuzuhören, da diese Frau ganz einfach so voller Leidenschaft für ihren Job ist, wie ich es selten bei einem Menschen erlebt habe.

Wir sagen also „hei hei“, aber eigentlich nur „bis später“. Denn am gleichen Abend werden wir im Haus am Lützowplatz noch gemeinsam mit Botschafterin Anne Sipiläinen und zahlreichen geladenen Gästen 25 Jahre Finnland-Institut in Deutschland feiern. Da kann man nur sagen: „Hyvää syntymäpäivää – und auf die nächsten 25 Jahre kultureller Bereicherung in den unterschiedlichsten Facetten!“

Besuche das Finnland-Institut in Deutschland auf seiner informativen Website, um über aktuelle Veranstaltungen und Ereignisse auf dem Laufenden zu bleiben. Auch bei Facebook, Instagram und Twitter ist das Institut vertreten.

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