Von zu Hause nach Hause – ein Wochenende in Helsinki

Ein Wochenende in Helsinki startet mit dem Anflug auf die finnische Hauptstadt

Einmal im Jahr muss es klappen, quasi Pflichtprogramm: Finnland! Nachdem wir in den letzten beiden Jahren einen richtigen Sommerurlaub in einem Mökki gemacht haben, klappt dieses Jahr “nur” ein Wochenende in Helsinki, in meinem “zweiten Zuhause”. Aber von “nur” kann eigentlich keine Rede sein, schließlich ist es meine Herzensstadt. Und da ich Mann und Kinder zu Hause lasse, bin ich – wie früher – ganz unabhängig und kann mich von der Stadt treiben lassen. Komm und begleite mich bei meinem wunderschönen Sommerwochenende!

Am Abfluggate stehen – auch nach 17 Jahren noch ein Zauber

Mein Wochenende in Helsinki beginnt am 16. August mit dem Finnair-Flug von Frankfurt nach Helsinki. Das Herz schlägt immer schon höher, wenn ich den Monitor am Gate sehe. Ja, es geht heute wirklich nach Helsinki! Ich stand schon sehr oft vor diesem Display, habe das schon sehr oft gelesen, aber der Zauber nimmt nicht ab! Mit dem Bus geht es dann über’s Vorfeld zum Flieger. An Bord von Finnair wirst Du gleich auf Dein Reiseziel eingestimmt, mit finnfiziertem Bordmagazin und stilvollen Marimekko-Pappbechern.

Abflug-Gate der Finnair / Finnair-Maschine auf dem Vorfeld

Vor diesen Abfluggates stehe ich am liebsten. / Im Bus auf dem Vorfeld, die Finnair fest im Blick

An Bord der Finnair

Interessante Suomi-Fakten im Finnair-Bordmagazin / Selbst die Pappbecher sind von Marimekko!

Tag 1: Steht alles noch an seinem Platz?

Nach der Landung bringt mich der wirklich praktische Flughafenzug zum Hauptbahnhof im Herzen der Stadt. Inzwischen kannst Du in der HSL-App der Verkehrsbetriebe ganz bequem online Deine Fahrkarten für das ganze Hauptstadtgebiet kaufen. Sie erinnert Dich auch, wenn das Ticket abgelaufen ist. Da ich einen Koffer dabei habe, nehme ich noch einen Bus bis zum Hotel Scandic Park, direkt an der Töölö-Bucht. Eigentlich kannst Du diese Strecke aber bequem in zehn Minuten laufen.

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Im Hotel treffe ich eine Freundin aus Australien, mit ihr verbringe ich mein Wochenende in Helsinki. Unser erster Spaziergang führt uns durch die Aleksanterinkatu zum Dom. Das ist wie ein Ritual für mich, ich muss immer erst den Dom begrüßen, wenn ich in der Stadt bin. Es ist schön zu sehen, dass alles noch an seinem Platz steht, aber genauso immer Kleinigkeiten neu sind: hier und da ein neues Café, ein neuer Laden. Wir spazieren weiter zum Hafen und informieren uns über die Abfahrtszeiten der Boote nach Vallisaari. Die Insel ist unser morgiges Ziel.

Am Dom von Helsinki

Ich kann es einfach nicht lassen, jedes Mal den Dom zu fotografieren. Er ist mein Freund!

Vaasankatu: Leckeres Dinner und viele Bars

Da ich vor lauter Aufregung das Mittagessen vergessen habe, knurrt mein Magen und wir setzen uns in die Tram nach Kallio. An der Haltestelle nahe der Sörnainen-Metrostation steigen wir aus und laufen wenige Minuten in die Vaasankatu. Sie hat sich in den letzten Jahren zum Place to be für den Feierabenddrink und leckeres, erschwingliches Essen entwickelt. In der Hausnummer 15 steuern wir “Just Vege” an. Hier gibt es ausschließlich Vegetarisches, darunter leckere Burger und Süßkartoffelpommes! Wir setzen uns an einen der kleinen Tische an der Straße und lassen die abendliche Stimmung auf uns wirken.

Gestärkt schwingen wir uns in den nächstbesten Bus, davon fahren in Helsinki sehr viele, und auch unsere Zeitkarte ist gerade noch gültig. Wir begeben uns zu einer abendlichen Shoppingrunde in das Traditionskaufhaus Stockmann, bevor wir die Nacht in der Bar des 69 Eyes-Drummers Jussi einläuten. Mit seinem “The Riff” hat er eine coole Anlaufstelle für Anhänger von Rock und Metal geschaffen und die Wände hängen voller Erinnerungen und Autogramme von VIP-Gästen. Neu für mich: Cocktails mit frischem Eiweiß, das direkt beim Einschenken getrennt wird (was nicht immer klappt). Und so ist der erste Tag von meinem Wochenende in Helsinki wie im Flug vergangen.

Ausgehen in der Bar "The Riff" in Helsinki

Ich muss laut loslachen, als ich im The Riff diesen gelungenen Hinweis lese. Wer kann da noch nein sagen? / Die Drinks sind sehr lecker, aber wie überall in Finnland auch sehr teuer. 13€ ist Standard.

Tag 2: Vallisaari – Highlight von einem Wochenende in Helsinki

Am nächsten Tag ist der Hafen unser erstes Ziel. Von dort aus nehmen wir ein Aavalines-Boot auf die Insel Vallisaari. Dieses verkehrt in der Hauptsaison von Mai bis September stündlich. Es gibt noch einen zweiten Anbieter, JT-Line. Vallisaari liegt direkt neben Suomenlinna und ist erst seit 2016 für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Insel wurde davor lange Zeit nicht angerührt, sodass die Natur freien Lauf hatte. Es gibt nur wenige Wege, daher ist die Spazierroute selbsterklärend. Die Hälfte der Insel darfst Du zudem nach wie vor nicht betreten. Wirklich beeindruckt sind wir von der Aussicht der Plattform, die Du mit einigen Treppenstufen erreichst. Hier oben weht Dir der Seewind um die Nase und Du hast einen weiten Blick über die Ostsee, Suomenlinna und die Stadt im Hintergrund. Es ist einer meiner neuen Lieblingsorte!

See auf der Insel Vallisaari, Helsinki

In der Mitte von Vallisaari liegt ein kleiner, idyllischer See. Baden darfst Du hier aber nicht. Wie überall auf der Insel berichten Hinweisschilder von dem Leben der damaligen Einwohner.

Blick von der Insel Vallisaari auf Suomenlinna

Der Blick an der Westküste von Vallisaari ist einfach atemberaubend! Und Du siehst, wie nah das Weltkulturerbe Suomenlinna liegt.

Zurück am Festland stärken wir uns mit einem Korvapuusti im Gateau an der nördlichen Esplanade. Diese kleine Bäckerei ist mir neu, sie hat auch im Erdgeschoss des Kamppi-Einkaufszentrums eine Filiale. Alles ist ganz frisch und duftet köstlich! Anschließend schlendern wir durch das Forum-Einkaufszentrum und den unterirdischen Gang ins Kamppi, danach weiter bis an die Südküste zum Café Carusel. Hier sind wir mit FinnTouch-Leserin Leonie und ihrem finnischen Freund Miiko verabredet. Nach unserem sehr angenehmen und lustigen Treffen geht es für meine Freundin und mich per Bus und Metro weiter nach Espoo, eine kleine Ausnahme beim Wochenende in Helsinki.

Café Mellsten – idyllisches Café und Restaurant in Espoo

Bei Instagram hatte ich das Café Mellsten entdeckt und wollte es unbedingt testen. Es liegt in Espoos Stadtteil Haukilahti. Hier wird gerade der ganze Yachthafen neu gestaltet und Du kannst schon erahnen, wie schön es wird, wenn alles fertig ist. Auf der Halbinsel, die den Hafen von der Ostsee abgrenzt, liegt das Café und Restaurant. Es hat Außenbereiche im Norden und Süden. Wir entscheiden uns für den Blick auf die Ostsee. Hier ist ein beliebter Badestrand, der sich gerade für Familien mit Kindern eignet. Es gibt einen abgetrennten Badebereich, ein Steg führt ins Wasser und Du findest Duschen sowie Kabinen zum Umziehen. Es ist für mich immer schwer, Espoo ein Gesicht zu geben, aber hier gefällt es mir richtig gut. Und die Pizza ist lecker! Danach: Klaro, wieder ins The Riff!

Drink im Café Mellsten, Espoo

Café Mellsten in Espoo liegt wirklich idyllisch.

Steg in Espoo

Hier kannst Du die Seele und die Beine in der Ostsee baumeln lassen.

Yachthafen von Haukilahti, Espoo

Der Yachthafen von Haukilahti in der Abendsonne

Tag 3: Shopping-Musts – die Outlets von Marimekko und Arabia

Kein Wochenende in Helsinki ohne Shopping! Also steht das am nächsten Tag auf unserer Agenda. Wir fahren mit der Metro nach Herttoniemi. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir das Marimekko Outlet in der Kirvesmiehenkatu 7. Hier gibt es neben der neuen Kollektion diverse Artikel zu reduzierten – aber immer noch nicht sehr billigen – Preisen. Erschwinglich werden Klassiker wie Tassen und Stoffbeutel zum Aufklipsen. Davon kannst Du einfach nicht genug haben. Weiter geht’s nach Arabianranta, in das Design Centre Helsinki. Hier findest Du ein Arabia- und Iittala-Outlet und auch Outlets von Finlayson und Pentik. Wenn Du ein schönes Souvenir für Dich, Deine Freunde oder Familie suchst, bist Du hier genau richtig.

Stromma – die schönste Bootsfahrt der ganzen Stadt

Nachmittags haben wir ein weiteres Highlight: die Stromma Kanaltour mit Abfahrt direkt am Marktplatz. Auf der Suche nach einer schönen Bootsrundfahrt war mir wichtig, auch Stadtteile jenseits des Zentrums kennenzulernen. So entscheiden wir uns für Stromma. Die Kanal-Route führt Dich in die östlichen Insel-Stadtteile und zeigt Dir Helsinkis ländliche Seite. Zweimal fährst Du unter sehr niedrigen Brücken hindurch, dass Du richtig den Kopf einziehen musst. Diese Tour lege ich Dir wirklich sehr ans Herz, da sie in 1,5 Stunden sehr viel von Helsinki zeigt. Die Tickets bekommst Du zum Beispiel auf der Website. Zum Dinner sind wir in Finnlands ältestem TexMex-Restaurant (seit 1990), der Cantina West südlich der Esplanaden. Gestärkt ziehen wir weiter in den legendären Tavastia Club zu einem Konzert von Shizard Lane, bevor wir einen letzten Drink im Steam Helsinki (Olavinkatu 1) nehmen. Die Bar ist liebevoll gestaltet und ein wirklich einmaliger Anblick. Zudem gibt es hier die größte Auswahl an Gin, die ich je gesehen habe.

Stromma-Kanalroute, Helsinki

Kopf einziehen! Die Stromma-Kanalroute führt unter niedrigen Brücken hindurch.

Bar Steam Helsinki

Die Bar Steam Helsinki im Steampunk-Style ist wirklich ein Hingucker!

Tag 4: Abschiedsrunde auf dem Citybike

Schon ist der letzte Tag von meinem Wochenende in Helsinki angebrochen. Meine australische Freundin ist früh am Morgen zum Flughafen aufgebrochen. Ich möchte Helsinki heute mit dem Rad erkunden und registriere mich online bei City Bike Finland. Der Betreiber hat an unzähligen Stationen im Hauptstadtgebiet Fahrräder positioniert. Für nur fünf Euro kannst Du 24 Stunden so viel Fahrrad fahren, wie Du willst. Du musst nur alle 30 Minuten an einer der vielen Stationen sein, sonst zahlst Du pro 30 Minuten einen Euro drauf. Die Entriegelung des Fahrrads klappt mit Hilfe einer ID-Nummer und eines Passworts.

Meine Tour beginnt an der Westküste, ich schaue mir an, wie weit das neue Viertel auf dem ehemaligen Industriehafengelände bebaut ist. Es sind zwar schon einige Häuser entstanden, aber richtig gemütlich ist es noch nicht. Entlang der Küste radele ich gen Süden und stoppe auf einen Macha Latte im Café Birgitta Hernesaari. Ein letzter Schlenker nach Katajanokka, zur Stärkung zu Koti Pizza in der Iso Roobertinkatu und schon ist Helsinki 2018 für mich vorbei. Bepackt mit neuen Eindrücken und gestärkt durch die jährliche Ladung Suomi-Feeling bringt mich Finnair sicher von zu Hause wieder nach Hause.

Fahrrad von City Bike Finland

Diese gelben Fahrräder findest Du an jeder Ecke. Online gibt es zudem einen Lageplan.

Cafe Birgitta, Hernesaari (links), Jugendstilarchitektur in Katajanokka (rechts)

Füße hochlegen im Café Birgitta Hernesaari an der Südküste / Die Halbinsel Katajanokka ist für ihre Jugendstilarchitektur bekannt.

Warst Du auch schon einmal für ein Wochenende in Helsinki? Erzähle uns davon im Kommentarfeld weiter unten.

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