[WERBUNG – Kooperation mit Northern Lakeland-project] Es ist kein Geheimnis: Wenn Du mir schon länger folgst, dann weißt Du, wie sehr ich die Region rund um den Koli liebe. Aber auch wenn Du zum allerersten Mal auf dieser Website zu Gast bist, möchte ich Dich ganz herzlich einladen mitzukommen ins Winterwonderland im ostfinnischen Nordkarelien. Nach zahlreichen Besuchen zu anderen Jahreszeiten durfte ich endlich erstmals Koli im Winter erleben und war komplett in den Bann gezogen von den schneebedeckten Gipfeln, der unvergleichlichen Atmosphäre und den wie immer außergewöhnlich freundlichen Menschen.
Bilderbuchlandschaften am Koli im Winter
Rund um Finnlands viertgrößten See Pielinen kannst Du im Sommer jede Menge Spannendes und Entspannendes erleben. Auch der oft unterschätzte Herbst bietet sich an, um Nordkarelien beispielsweise im Rahmen einer kulinarischen Rundreise zu entdecken. Was aber erwartet einen zur Winterzeit bei einem Trip in den Koli-Nationalpark und seine Umgebung? Ich kann es Dir verraten: Bilderbuchlandschaften, wohin das Auge reicht – und sogar noch weniger Menschen als im Sommer! Ein Winterurlaub am Koli scheint mir immernoch ein absoluter Geheimtipp zu sein. Ich habe für Dich im Folgenden die schönsten Erlebnisse zusammengestellt und gebe Dir Empfehlungen für Unterkünfte.

Auf Langlaufskiern durch tief verschneite Wälder
Es ist ein Sonntag Mitte Januar, als ich bei Koli Freetime ankomme und von Betreiberin Tiina Kujamäki herzlich begrüßt werde. Die Sonne strahlt am nahezu wolkenlosen Himmel, die Bäume präsentieren sich frisch eingeschneit in ihrem schönsten Wintergewand und die Temperaturen liegen bei beinahe -20 Grad Celsius. Feinstes finnisches Winterwetter! Ich checke also kurz ein in dem ehemaligen Schulgebäude, in dem sich nun mein komfortables und riesengroßes Zimmer befindet. Dann geht es direkt auf die Loipe. Skier und benötigte Ausrüstung bekomme ich von Koli Freetime geliehen.


Wenig später gleite ich auch schon im Sonnenschein durch tief verschneite Wälder. Genauso habe ich mir das vorgestellt. Kein Mensch weit und breit zu sehen – nur ich und die Natur. Was für ein Luxus! Etwa 60 Kilometer Skilanglaufloipen gibt es am Koli, 25 Kilometer davon sind beleuchtet. Ich könnte also von meiner Unterkunft bis zum Koli-Dorf und weiter. Da ich heute aber gar nicht anders kann, als ständig stehenzubleiben, die Kamera auszupacken oder einfach nur ungläubig die Schönheit dieser Landschaft zu bestaunen, komme ich nur sehr gemächlich voran.


Wie heißt es so schön? Der Weg ist das Ziel. Und doch erwartet mich auch am Endpunkt meines heutigen Ausflugs, am Unterstand Napakallion Laavu, ein wahrlich krönender Abschluss. Ich komme gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang dort an und werde – mit wärmendem Kaffee aus der Thermoskanne am Feuerchen sitzend – mit einem bunten Himmelsschauspiel verwöhnt, wie es prächtiger kaum sein könnte.


Sauna und Eisschwimmen
Zurück in der Unterkunft erwartet mich das perfekte Kontrastprogramm zur Skilanglauftour bei eisigen Temperaturen. Es geht in die holzbefeuerte Sauna von Koli Freetime. Zusammen mit Mika, Tiinas Mann, sitze ich im Schwitzraum. Es wird reichlich „löyly“ geworfen und schnell stellen wir fest, dass wir beide große Fußballfans sind. So vergeht die Zeit beim Saunieren wie im Flug, bis wir schließlich genügend aufgewärmt sind, um einer uralten Tradition nachgehen zu können. Wir stapfen durch den Schnee zum Ufer des kleinen Sees, der um diese Zeit komplett zugefroren ist. Wer Koli im Winter wirklich erlebt haben will, der kommt ums Eisschwimmen kaum herum. „Avanto“ nennen es die Finnen.
Einer der schönsten Orte, um ins Eisloch zu gehen, ist hier bei Koli Freetime. Es mag sich für manch einen wie der blanke Horror anhören, bei solchen Temperaturen ins eisige Wasser hinabzusteigen. Doch lass es Dir gesagt sein: Es gibt für mich kaum ein besseres Gefühl, als wenn Du anschließend wieder auf dem Steg stehst. Ein Gefühl, dass einfach alles gut ist und Dich nichts auf der Welt umhauen kann. Unbezahlbar! Wichtig ist, dass Du ruhig bleibst, ganz langsam an die Sache rangehst und Dir beim ersten Mal nicht zu viel zutraust. Handschuhe und gegebenenfalls eine Kopfbedeckung können sehr sinnvoll sein. Nach diesem feinsten finnischen Wellnessprogramm und einem leckeren Abendessen schlafe ich wie ein Baby selig ein.


Schneeschuhwandern im Koli-Nationalpark
Voller Vorfreude öffne ich am nächsten Morgen die Augen. Denn ich weiß, was heute auf dem Programm steht. Nachdem ich ausgiebig gefrühstückt habe, verabschiede ich mich von Tiina und Mika. Nur etwa 20 Minuten später stehe ich am Besucherzentrum Ukko, dem Tor zum Koli-Nationalpark. Hier gibt es ein freudiges Wiedersehen mit Guide Irja Tanskanen von Feel Koli. Die erfahrene Gästeführerin hatte ich bereits einige Monate vorher im Rahmen einer herbstlichen Gruppentour durch den Nationalpark kennengelernt. Jetzt also Koli im Winter und eine exklusive Schneeschuhwanderung. Ich könnte motivierter kaum sein!


Als wir dann durch den wunderbaren Pulverschnee stapfen, kommt es mir vor wie ein nicht enden wollender, gewaltiger Glücksmoment. Wie weiße, mit Puderzucker übergossene Riesen ragen die zugeschneiten Bäume um uns in den Himmel, als wir uns bei einer kleinen Rast mit Irjas großartigem warmen Preiselbeersaft und Keksen stärken. Als absoluter Höhepunkt reißt der bis dato wolkenverhangene Himmel just in dem Moment ein wenig auf, als wir oben am Ukko-Koli stehen. Plötzlich tauchen wie von Geisterhand die vorher nicht sichtbaren Inseln im zugefrorenen See Pielinen unter uns auf und bitten umrahmt von leichten Blautönen zum Fototermin. Ich sage ja schon immer, dieser Ort hat seine ganz besondere Energie.



Koli im Winter: Ausritt mit den Islandpferden
Den inneren Akku randvoll aufgeladen mit positiven Vibes geht es nach dem Mittagessen im Cafe Latva des Break Sokos Hotel Koli zum nächsten außergewöhnlichen Erlebnis. Beim Paimentupa werde ich vom deutschen Auswanderer Markus Kallies auf eine Sprache begrüßt, die ich hier gar nicht erwartet hatte. Er kennt Koli im Winter, Sommer, Herbst und Frühjahr, schließlich zog er schon vor mehreren Jahrzehnten hierher. Markus führt mich über das weitläufige Gelände, das Übernachtungsmöglichkeiten verschiedener Kategorien bietet, von der einfachen „aitta“ (Zimmer ohne eigenes Bad/WC) über geräumige Apartments bis hin zu nahe gelegenen, gemütlich eingerichteten Mökkis mit allem Komfort. Auch Zelten ist möglich, und wer möchte, bucht das Frühstück im zentralen Speisesaal mit dazu.
Weshalb die Leute hierherkommen? Allen voran, um auf dem Rücken der goldigen Islandpferde Ausritte durch die herrliche Natur zu unternehmen. Solch ein Angebot gibt es sonst nirgendwo im Umkreis, und auch ich nehme meinen Mut zusammen und wir drehen auf den Pferden eine kleine Runde. Zunächst im Gehege, dann sogar richtig im Gelände. Trotz anfänglicher Skepsis meinerseits, ob das wirklich was für mich ist, muss ich sagen, es hat richtig Spaß gemacht. Islandpferde sind aufgrund ihres ruhigen Gemüts perfekt für Anfänger, erfahre ich, und kann das absolut bestätigen. So sind denn auch etwa 60 Prozent der Kunden von Paimentupa „Frischlinge“, wie mir Markus erzählt.


Spaziergang auf Wollsocken
Nur ein paar hundert Meter weiter erwartet mich meine Unterkunft für die zweite Nacht am Koli im Winter. Katri Salonen und ihr Mann haben sich mit dem Gästehaus Kolin Runo einen persönlichen Traum erfüllt. In urgemütlicher Atmosphäre kannst Du hier „live like a local“ in seiner reinsten Form erleben, denn es gibt nur vier Gästezimmer. Dazu hast Du die Möglichkeit, in der behaglichen Gemeinschaftslounge im Obergeschoss zu chillen oder Dir im Erdgeschoss am Kamin eine Pause zu gönnen. Für mich steht heute noch eine Aktivität an, die eine persönliche Premiere darstellt, und möglicherweise sogleich in die Schublade „diese verrückten Finnen“ gesteckt werden könnte: ein Spaziergang durch den Winterwald auf Wollsocken. Doch so verrückt war das im Endeffekt gar nicht.


„Such Dir hier drei Paar Wollsocken aus und zieh diese über Deine normalen Socken“, fordert mich Katri auf. Ich tue, wie mir geheißen wird, und kurz darauf stehen wir im Hof des Kolin Runo. Der schneebedeckte Boden unter meinen Füßen fühlt sich locker-leicht an, fast als würde ich schweben. Während des Spaziergangs legt sich die Dunkelheit über den Wald. Wir lauschen der Stille, entdecken Fährten von Hasen und anderen wilden Tieren. Zwischendurch erzählt Katri mir Geschichten über alte Heiler und die karelische Mythologie, die hier bis heute eine große Rolle spielt. Was für ein besonderer Ausflug! Zurück im Gästehaus habe ich in der Sauna die Gelegenheit, das Erlebte nachwirken zu lassen. Beim anschließenden Abendessen stellt Katri, die selbst mit im Haus wohnt, ihre ausgezeichneten Kochkünste unter Beweis.


Winterfischen mit Netzen unter dem Eis
Beim Frühstück im Kolin Runo komme ich mir schon vor, als wäre ich Teil der Familie. Und genau das ist hier auch ein Mosaiksteinchen des Wohlfühlkonzepts, ebenso wie das Setzen auf Zutaten aus der Region bei der Zubereitung der Speisen. Hierhin komme ich gerne wieder zurück. Leider ist nun schon der letzte Tag meines Aufenthalts am Koli im Winter gekommen. Und das letzte Abenteuer steht mir bevor.
Am Strand von Loma-Koli wartet Reino Kuivalainen bereits auf mich. Der gutmütige ältere Herr ist mit seinem Motorschlittengespann vorgefahren und stattet mich erstmal mit dem vorschriftsmäßigen Helm und warmer Schutzbekleidung aus. Dann wird es „ernst“. Ich nehme hinten Platz, Reino wirft den Motor an und dann düsen wir auf das zugefrorene Eis des Pielinen. In rasanter Fahrt geht es sechs Kilometer quer über Finnlands viertgrößtes Binnengewässer bis ans andere Ufer. Denn dort, bei Vuonislahti, haben Reino und sein Bruder ihre Netze gespannt – 60 Meter lang, drei Meter hoch, unter dem Eis. Ja, richtig, unter dem Eis!

Alle paar Tage fahren die beiden an die Stelle und holen das Netz mit einer besonderen Technik hoch, um nachzusehen, ob sich Fische darin verfangen haben. Wir haben heute Glück und bringen einen Zander und eine Quappe zum Vorschein. In der nahe gelegenen Kota wärmen wir uns anschließend am Feuer auf, genießen Kaffee, warmen Beerensaft, finnisches Roggenbrot und Zimtschnecken (korvapuusti). Dann bringt mich Reino wieder rüber auf die andere Seite, wobei wir auch die offizielle Eisstraße passieren, die demnächst feierlich eröffnet wird. Was für ein geradezu surreales Erlebnis!


Reino arrangiert mit seinem Unternehmen Vuonislahden Hanhiniemi übrigens nicht nur maßgeschneiderte Ausflüge auf dem Pielinen, sondern vermietet auch Mökkis. Als ich wenig später im Shuttle zum Bahnhof in Joensuu sitze, um meine Rückreise anzutreten, blicke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Rückspiegel. Es ist schade, dass es schon wieder vorbei ist, aber ich bin dankbar für alles Erlebte. Und das Schöne ist ja: Ich kann jederzeit wiederkommen. So wie Du.


Koli im Winter: Deine Anreise
Du hast Deinen Entschluss gefasst und möchtest Koli im Winter erleben? Prima. Das nahezu menschenleere Schneeparadies liegt nur etwa sechs Autostunden von Helsinki entfernt. Alternativ dazu kannst Du auch von Helsinki nach Joensuu fliegen und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi weiterreisen. Ich persönlich präferiere die umweltfreundliche, entspannte und preisgünstige Anreise mit der finnischen Bahn VR. Die Schnellzüge benötigen gerade einmal etwas mehr als vier Stunden von Helsinki nach Joensuu. Vom dortigen Reisezentrum aus kannst Du entweder einen Fahrdienst, Bus oder ein Taxi zum Koli nehmen. Alle detaillierten Infos zur Anreise findest Du, stets auf dem aktuellen Stand, hier.
Noch mehr Tipps und Inspirationen für Spots und Aktivitäten am Koli im Winter und zu den anderen Jahreszeiten bekommst Du auf der deutschsprachigen Website unseres Kooperationspartners Koli.fi. Hast Du auch schon mal Winterurlaub am Koli gemacht? Dann teile Deine Erfahrungen gerne über das Kommentarfeld weiter unten mit der Community!

