[Werbung – Kooperation] Wie wäre es, Nordkarelien kulinarisch zu erleben und im Herbst zu einer Entdeckungstour quer durch diese wunderbare Region im Osten Finnlands zu starten? Genau das habe ich Mitte Oktober gewagt. Und ich kann Dir sagen, es war eine ganz fantastische Reise, während der ich gemeinsam mit meinem Host Rauno Jussila von Taste Saimaa einmal den See Pielinen umrundete, in Joensuu als Speaker beim KareliaBite International Food Gift-Event für Gewerbetreibende aus der Region auftreten durfte und durch herbstliche Wälder wanderte. Am Wegesrand: immer wieder großartige Geschmackserlebnis und inspirierende Begegnungen.
Was hat Nordkarelien kulinarisch zu bieten?
Wenn es um die Frage geht, was Nordkarelien kulinarisch zu bieten hat, dann wird den meisten Finnlandfans sicherlich direkt die wohl bekannteste Spezialität aus diesem Landstrich in den Sinn kommen. Karelische Piroggen haben in Nordkarelien ihren Ursprung, erfreuen sich aber längst über die Grenzen der Region enormer Beliebtheit. Auch auf meiner herbstlichen Rundreise durften „Karjalanpiirakka“, wie das leckere Gebäck auf Finnisch heißt, nicht fehlen. Doch mich erwartete noch so einiges mehr an Delikatessen, was mir einmal mehr zeigte: In Nordkarelien schlägt das kulinarische Herz Finnlands. Begleite mich bei dieser Genusstour und finde Inspirationen für Deine eigene lukullische Rundreise!
Ankunft in Joensuu und Dinner
Der Himmel ist Grau und der Wind pfeift durch die Straßen, als ich am Abend in Joensuu ankomme. Die mit Abstand größte Stadt Nordkareliens habe ich schon oft besucht, jedoch in der Regel im Sommer mit seinen langen und hellen Nächten. Jetzt präsentiert sich das Wetter so, wie man sich den finnischen Herbst vorstellt: kühl, dunkel, eher weniger zu Outdoor-Aktivitäten einladend. Doch ich kann Dir jetzt schon verraten: Das ist nur ein Gesicht des Herbstes – und ich sollte das andere, strahlende während meiner Reise schon bald noch kennenlernen.
Ich checke im Lietsu Boutique Aparthotel in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes ein, und direkt wird mir warm ums Herz. Diese Unterkunft ist einfach unfassbar gemütlich. Jedes Zimmer und auch die öffentlichen Bereiche sind mit so viel Liebe gestaltet und eingerichtet worden, dass man sich einfach wohlfühlen muss. Für mich ist es nicht die erste Übernachtung hier, und so stellt sich sogleich ein wohlig-heimisches Gefühl ein.
Zum Abendessen geht es heute ins Restaurant Filipof, eine der besten Adressen in Joensuu, wie mir gesagt wird. Entsprechend hohe Erwartungen habe ich an das Dinner, und ich werde nicht enttäuscht. Die köstlichen Gerichte – mit Fisch, Fleisch oder vegetarisch – werden abgerundet mit der jeweils perfekt passenden Getränkeempfehlung. Vom Ambiente her kann das historische Holzhaus, einst ein Gemischtwarenladen, kaum etwas toppen. Beim Essen lerne ich Ronja Hemmersbach aus Köln kennen, die mit ihrer Begleitung Lisa angereist ist, um am nächsten Tag wie ich beim KareliaBite Event von Business Joensuu zu sprechen. Ronja hielt auch ein KareliaBite-Coaching für Unternehmen der Lebensmittelbranche in der Region ab. Sie betreibt in der Domstadt das erste komplett vegane Bistro Hempies. Auch Samu Lescelius, Inhaber des Hofguts Iloranta, ist mit dabei und wird morgen eine Rede halten. Satt und zufrieden liege ich schon recht zeitig in meinem warmen Hotelbett.
Mein Auftritt auf der Bühne
Der nächste Tag steht ganz im Zeichen von KareliaBite. Diese Veranstaltung richtet sich an Betriebe aus der Lebensmittelindustrie, die mit ihren Produkten internationale Kunden erreichen möchten. Wie kann sich Nordkarelien kulinarisch noch besser präsentieren? Wie lassen sich die relevanten Zielgruppen erreichen? Diese Fragen soll ich aus Sicht eines Touristen aus Deutschland beleuchten und dabei von meinen Erfahrungen während meiner zahlreichen Reisen durch die Region berichten. Ich muss zugeben, ich bin vorher doch ein wenig aufgeregt. Schließlich halte ich zum ersten Mal eine Rede komplett auf Finnisch, vor finnischem Publikum. Zum Glück gibt es morgens noch ein himmlisches nordkarelisches Frühstück im Lietsu-Hotel, so dass ich bestens gestärkt die Herausforderung in Angriff nehme.
Trotz des Lampenfiebers gelingt es mir, die Präsentation im großen Saal des Tiedepuisto Joensuu ohne größere Verhaspler durchzuziehen, und ich hoffe natürlich, dass ich mit meinen Ausführungen den anwesenden Unternehmern ein paar hilfreiche Gedankenanstöße mit auf den Weg geben konnte. Im Anschluss an die Talks haben wir noch die Gelegenheit, die Produkte der teilnehmenden Firmen zu testen und nicht nur in Bezug auf den Geschmack, sondern auch Verpackung und Marketing zu begutachten. Viel zu schnell verfliegt der Nachmittag bei angeregten Gesprächen, bevor eine Paneldiskussion mit allen Speakern und den Organisatoren das Event abrundet.
Flammlachsabend im Feriendorf Ruoke
Während die anderen jetzt ein etwas abweichendes Programm erwartet, düse ich zusammen mit Rauno direkt weiter zum nächsten Spot unserer lukullischen Nordkarelienreise. Im Feriendorf Ruoke (Ruokkeen Lomakylä) hatte ich schon mal im Sommer einen Livestream von der Flammlachs-Zubereitung gemacht. Diesmal gibt es nicht nur vorzüglichen, von Chef Mika persönlich zubereiteten Flammlachs zum Abendessen, sondern Rauno und ich haben das Vergnügen, jeweils in einem eigenen, riesengroßen Mökki mit allen Annehmlichkeiten zu übernachten. Wenn Du mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs bist: Das idyllisch am Ufer des Puruvesi gelegene Feriendorf bietet auch jede Menge Stellplätze in Laufweite des langen Sandstrands, wo Du in Finnlands klarstem Wasser baden kannst. Schade eigentlich, dass wir nur für eine Nacht bleiben!
Nordkarelien kulinarisch in Ilomantsi
Wenn Du Nordkarelien kulinarisch erleben willst, dann kann die Erfahrung nicht komplett sein ohne einen Besuch in Ilomantsi. Hierhin fahren auch Rauno und ich zielgerichtet nach dem leckeren Frühstück im Feriendorf Ruokkee. Unsere erste Anlaufstelle ist Hermannin viinitila. Hier kannst Du in einem kleinen Shop köstlichen, auf Beerenbasis hergestellten Glögi direkt vom Erzeuger kaufen. Dieser hat sogar schon Goldmedaillen gewonnen. Bei einem Rundgang durch die Produktionsräume erfahre ich, dass in Ilomantsi schon seit 15 Jahren Glögi auch für deutsche Weihnachtsmärkte sowie Kirchenwein für ganz Finnland hergestellt wird. Ebenfalls ein wichtiges Produkt ist der in mehr als 20 Länder verkaufte Gin. Neben dem „Verkauf ab Werk“ betreibt Hermannin viinitila einen Weinturm in dem Ort, der jedoch nur zur Sommerzeit geöffnet ist.
Nach diesem Ausflug in alkoholhaltige Gefilde lädt uns das Mittagsbuffet (lounas) im Restaurant Parppeinpirtti zum Schlemmen ein. Dieses Buffet kombiniert traditionelle Gerichte mit einem modernen Twist. Es gibt viel Fisch, Pilze und Beeren – darunter auch die seltenen Moltebeeren – aus der Region. Restaurantbetreiberin Marjo Niiranen setzt sich zu uns an den Tisch und berichtet uns, dass in dem 1992 erbauten Gebäude 160 Menschen im Restaurant und 45 weitere Personen auf der Terrasse Platz finden. Geöffnet ist ganzjährig, karelische Piroggen und Vatruska, eine weitere Spezialität, werden hinter einer Glasscheibe frisch gebacken. „Unsere Küche ist einfach, wir nutzen bewusst nur die Standardgewürze“, berichtet Marjo. Und wir entgegnen: „Einfach, aber einfach gut!“. Das Sauerkraut bekommt Parppeinpirtti übrigens vom Kloster Valamo, Säfte und Weine werden vom Hermannin viinitila um die Ecke bezogen. So geht regionale Zusammenarbeit.
Wanderung durch den Nationalpark Petkeljärvi
Mit vollem Magen und bester Laune setzen wir unsere Reise fort zum etwa 20 Kilometer entfernt liegenden Nationalpark Petkeljärvi. Hier steuern wir das von der engagierten Unternehmerin Nina Tähti betriebene Petkeljärvi Center an. Dieses bietet 42 Betten – einfach und zweckmäßig, aber günstig. Dusche und WC befinden sich auf dem Gang. Vier bis sechs Personen können in einem der rustikalen Zimmer übernachten. Es gibt eine Sauna. Wer mit dem Zelt oder Wohnmobil kommt, kann hier sogar für eine Nacht umsonst übernachten, Wasser und Benutzung der Trockentoilette inklusive. Auch Bootstouren mit Guide werden angeboten. Wir haben heute aber etwas anderes vor. An diesem herrlich ruhigen Ort, nur fünf Kilometer von der Staatsgrenze entfernt, brechen wir zu einer Wanderung durch den Nationalpark auf.
Am Petkeljärvi Center und in der unmittelbaren Umgebung starten mehrere Routen. Wir entscheiden uns für den 6,5 Kilometer langen Rundweg „Kuikan kierros“. Hatten wir vorher noch ein wenig gebangt, was das Wetter angeht, so bleiben wir bis auf wenige Tröpfchen während der gesamten Wanderung von Regen verschont. Die Luft ist angenehm frisch und so unglaublich rein. Der abwechslungsreiche Weg führt uns über Höhenrücken, durch sumpfige Landschaften und Wälder sowie an friedlich da liegenden Seen vorbei. Das ist einfach das Schönste für mich: diese einzigartige finnische Natur, diese geradezu meditativ wirkende Stille. Und natürlich die vielen kleinen Details am Wegesrand – Beeren, Pilze und das bunte Herbstlaub.
Wer sich draußen bewegt, bekommt früher oder später Appetit. So sind Rauno und ich froh, dass unsere Rucksäcke mit leckerem Proviant gefüllt sind, den das Karelia-Bite-Team für uns zusammengestellt hat. Wir stärken uns mit Sauerteigbrot von Heinonens Bäckerei, Birkenwasser von Nordic Koivu, eingemachten Steckrübenkukkos von Palviaisen Tila und mit Schokolade überzogenen, gefriergetrockneten Erdbeeren von Akselin Herkkupaja – Nordkarelien kulinarisch kann überraschend facettenreich sein. Nachdem wir unseren Start- und gleichzeitig Zielpunkt erreicht haben, feiern wir diesen Moment mit einem alkoholfreien Erdbeergetränk von Soinilan Oy und einem Rhabarberschaumwein von Kontiomehu. Kippis!
Bomba – Karelisches Dorf und Wellnessoase
Über zwei Stunden Fahrtzeit sind es bis zu unserem nächsten Etappenziel. Zeit, um die Wanderung wirken zu lassen und sich im Auto über Gott und die Welt auszutauschen. Rauno und ich sind ein super Team, und so vergehen die Stunden wie im Flug. Wir fahren über Lieksa, am östlichen Ufer des Pielinen entlang, bis wir schließlich im Dunklen das Ferienparadies Bomba in Nurmes erreichen. Hier wurde mit dem Karelischen Dorf eine Art lebendiges Freilichtmuseum erschaffen, das Unterkünfte, Aktivitäten und ein hervorragendes Restaurant bietet. Genau dort, im Bomba-Haus, wird uns heute Abend das exklusive „Taste Saimaa“-Menü kredenzt. Dieses präsentiert sozusagen die kulinarische Essenz des Seengebiets, gepackt in drei Gänge. Ich will gar nicht zu viel verraten, aber bei diesem Verwöhnprogramm kommen sowohl Augen als auch Gaumen auf ihre Kosten.
Nach einem kleinen Spaziergang falle ich zufrieden in mein bequemes Bettchen im topmodernen neuen Flügel des Break Sokos Hotel Bomba. Die barrierefrei gestalteten Zimmer zeichnen sich durch eine großzügige und elegante Gestaltung aus. Doch das absolute Highlight ist der unverbaute Blick auf den See Pielinen, den ich aus dem riesigen Panoramafenster genießen darf. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber auch hier könnte ich gut und gerne noch ein paar Tage länger verweilen.
Am nächsten Morgen ist nichts mit ausschlafen. Ich habe mir den Wecker absichtlich etwas früher gestellt, um noch vor dem Frühstück eine Runde ins Bomba Spa gehen zu können. Das dem Hotel direkt angeschlossene Wellnessparadies beinhaltet mehrere Saunen, ein großes Schwimmbecken und Whirlpools im Innen- und Außenbereich. Wer möchte, kann sogar im Seewasser ein Bad nehmen. Obwohl die Nacht kurz war, sitze ich wenig später überraschend frisch und motiviert am Frühstückstisch.
Karelische Piroggen selber backen
Das hat seine Gründe. Denn am letzten Tag unserer Genusstour durch Nordkarelien steht noch eine Aktivität auf dem Programm, der ich schon freudig entgegenfiebere. Wir fahren zum Männikkölän Pirtti, einem Anwesen nahe Nurmes, umgeben von ursprünglicher nordkarelischer Natur. Dort treffen wir wieder auf Ronja, Lisa und den Rest der Gruppe. Gastgeberin Ritva Ryttyläinen heißt uns alle herzlich willkommen. Die ältere Dame ist so etwas wie eine Legende, wenn es um karelische Piroggen geht. So werden ihre „karjalanpiirakat“ sogar in mehreren Hotels in Helsinki beim Frühstück serviert. Heute sind wir jedoch nicht hier, um einfach nur zu konsumieren, sondern erst einmal sollen wir unsere Künste beim Zaubern DER Spezialität Nordkareliens unter Beweis stellen.
Und das ist gar nicht ganz so einfach. Der Teig muss ausgerollt und in die richtige Form gebracht werden, ohne dass er reißt. Dann kommt die Milchreisfüllung drauf und schließlich folgt die Königsdisziplin, das korrekte Falten der Ränder. Dies hat zunächst seine Tücken. Wenn man es einmal raushat, macht es aber richtig Spaß. Zur Belohnung dürfen wir unsere selbstgemachten karelischen Piroggen hinterher – frisch aus dem Ofen – verspeisen, selbstverständlich mit Eibutter bestrichen. Alle sind sich einig: Was man mit den eigenen Händen erschaffen hat, schmeckt einfach am besten.
Herbstlicher Spaziergang auf den Koli-Gipfeln
Um eine Superkraft reicher verlassen wir Ritvas Gelände und steuern auf den finalen Höhepunkt dieses Roadtrips zu. Und das ist in diesem Fall ganz wörtlich zu verstehen: Es geht zu den Gipfeln des Koli-Nationalparks. Wenn Du meinen Aktivitäten schon eine Weile aufmerksam folgst, weißt Du, dass dieses Fleckchen Erde zu meinen absoluten Herzensorten und Happy Places zählt. Umso aufgeregter bin ich, endlich auch mal im Herbst dort oben zu stehen. Zusammen mit Irja Tanskanen von FeelKoli unternehmen wir einen geführten Spaziergang zu den drei Hauptgipfeln Ukko-Koli, Paha-Koli und Akka-Koli. Wie bestellt ist die Sonne nun wieder voll da, strahlt vom nur noch ganz leicht bewölkten Himmel, unter uns der tiefbaue See, die Wälder herbstlich verfärbt. Was für ein emotionaler Moment, der in mir tiefe Dankbarkeit hervorruft.
Nach einem Abstecher zum Naturzentrum Ukko besichtigen wir kurz das neue Break Sokos Hotel Koli Kylä im Koli-Dorf, das sich vor allem an Aktivurlauber, Gruppenreisende und Familien richtet. Es liegt direkt gegenüber des urigen Restaurants Kolin Ryynänen und beherbergt eine Mikrodestillerie von The Helsinki Distilling Company, die hier unter anderem ihren Koli-Gin produzieren. Glücklich und voll aufgeladen mit positiven Vibes und Eindrücken fahren wir zurück nach Joensuu, wo sich nach einem gemeinsamen Abschlussessen im Restaurant Kerubi der Kreis schließt. Noch eine Nacht darf ich im wunderbaren Lietsu-Hotel übernachten, ehe die finnische Bahn mich wieder nach Helsinki bringt. Es war mir eine Freude, Nordkarelien kulinarisch erleben zu dürfen, und ich freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch in dieser besonderen Gegend. Kiitos Pohjois-Karjala!
Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Kooperation mit VisitKarelia/Business Joensuu, Taste Saimaa, KareliaBite und Lieksan Kehitys Oy, unterstützt mit Fördergeldern der EU und dem Regionalrat von Nordkarelien. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Rauno Jussila, Marianne Markkanen, Terhi Millar, Satu Niiranen und Hanne Husso für die hervorragende Organisation und Betreuung.