[WERBUNG – Kooperation mit Northern Lakeland-project] Je mehr ich in Finnland herumkomme, desto mehr wunderschöne Orte und Gegenden begegnen mir. Eine Region wird jedoch für immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben, und das ist die Landschaft rund um den Pielinen. Der mit knapp 895 Quadratkilometern viertgrößte See des Landes – Teil der sagenumwobenen finnischen Seenplatte – fasziniert mich seit meinem ersten Besuch dort. Etwa 93 Kilometer lang und bis zu 28 Kilometer breit, hat er um die 2000 Inseln und eine maximale Wassertiefe von 61 Metern.
Inhaltsverzeichnis
- Magische Plätzchen am See Pielinen
- Hoch über dem Pielinen – der Koli-Nationalpark
- Eine kurzweilige Schifffahrt über den Pielinen
- Die Schären von Paalasmaa
- Das romantische Puu-Juuka
- Übernachten in Koli-Nähe: Venejoen Piilo
- Paateri: Atelier und Wohnhaus der Künstlerin Eva Ryynänen
- Gasthaus Herranniemi: Perle am östlichen Ufer des Pielinen
- Rafting auf den Stromschnellen von Ruunaa
- Das wunderschöne Wandergebiet Ruunaa
Magische Plätzchen am See Pielinen
Noch viel beeindruckender als diese Fakten sind jedoch die magischen Plätzchen und nicht selten Gänsehaut erzeugenden Orte, die sich rund um ihn gruppieren. An erster Stelle zu nennen wären da die Koli-Gipfel, den meisten eingefleischten Finnlandfans sicherlich schon ein Begriff. Doch egal, wie oft ich hier oben stehe und das Postkartenpanorama auf mich einwirken lasse, ich komme aus dem Staunen nicht hinaus. Aber auch die Stadt Lieksa mit ihrem weitläufigen Terrain, zu dem im Übrigen auch Koli gehört, und das idyllische Örtchen Juuka haben neben ganz viel ursprünglicher Natur einige zauberhafte Spots zu bieten, die ich Dir in diesem Beitrag vorstellen will.
Hoch über dem Pielinen – der Koli-Nationalpark
Der Koli-Nationalpark ist zweifelsohne Highlight einer jeden Reise nach Nordkarelien. Das Auto auf dem Parkplatz abstellen, mit dem Lift hinauf zum Plateau, auf dem das Naturzentrum und das Break Sokos Hotel stehen, dann eine kurze Wanderung – und schon stehe ich wieder auf dem Ukko-Koli und lasse meinen Blick über den tiefblau unter mir liegenden Pielinen schweifen. Einfach wow! Warum dieser Ort als finnische Nationallandschaft gilt, erschließt sich einem jeden spätestens dann, wenn er einmal diesen Ausblick genossen hat. Ich finde es jedes Mal aufs Neue unglaublich berührend.
Und das Schöne ist: Neben der kurzen Route, die zu den drei wichtigsten Gipfeln Ukko-Koli, Akka-Koli und Paha-Koli führt, gibt es im Koli-Nationalpark natürlich auch noch zahlreiche längere Routen, auf denen Du eine ausgedehnte Wanderung unternehmen kannst. Wenn Dich anschließend der Hunger packt, ist eine Einkehr in der Gaststätte Kolin Ryynänen im Kolin Kylä (Koli-Dorf) stets eine ausgezeichnete Idee. Egal ob Burger oder fangfrischer Fisch, die Speisekarte hält immer Leckereien für jeden Geschmack bereit. Aber auch die Bierkarte mit den Craftbieren aus der hauseigenen Mikrobrauerei erfreut das Herz aller Freunde handwerklich gebrauter Gerstensäfte.
Eine kurzweilige Schifffahrt über den Pielinen
Um die Koli-Gipfel mal aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben, empfehle ich Dir eine Schifffahrt mit der M/S Marival II, die am Hafen des Koli (Rantatie 12, 83960 Koli) mehrmals täglich zu ihren Touren über den Pielinen startet. Als ich an Bord gehe, lacht die Sonne über dem nordkarelischen Himmel. An Bord werden gerade schon Vorbereitungen für das nahe Mittsommerfest (finnisch: Juhannus) getroffen. Das Ausflugsschiff verfügt über erstaunlich geräumige Innenräume. Kaffee und Gebäck sowie andere Drinks und Snacks können käuflich erworben werden.
„The place to be” an diesem sonnigen Sommertag ist selbstverständlich das Sonnendeck, welches ebenfalls zahlreichen Ausflüglern Platz bietet. Heute ist es jedoch alles andere als überfüllt, und so habe ich sogar die Gelegenheit zu einem entspannten Plausch mit dem Kapitän. Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit legt die M/S Marival II in Vuonislahti am gegenüberliegenden Seeufer an und nimmt neue Fahrgäste an Bord, die rüber zum Koli möchten. Der Sonne entgegen gleiten wir über das glitzernde Wasser des Sees wieder zurück zum Ausgangpunkt unserer kleinen Kreuzfahrt. Das war klasse!
Die Schären von Paalasmaa
Eine Ecke des Pielinen, die ich bis dato noch überhaupt nicht kannte, wird eine sein, die mich umso heftiger flasht. Über schmale Dämme schlängelt sich die Straße in Richtung der Schären von Paalasmaa. Ein kurzer Abschnitt mit der kostenlosen Fähre (finnisch: lossi) gehört auch mit dazu. Dann „klettere“ ich mit meinem Mietwagen über Schotterstraßen Meter für Meter höher zum Mittelpunkt von Paalasmaa, wo schließlich noch der hölzerne Aussichtsturm der Insel von mir erklommen werden will. Was ich von hier oben bewundern darf, verschlägt mir komplett die Sprache. Aber wie heißt es so schön? Bilder sagen mehr als Worte!
Das romantische Puu-Juuka
Wenn Du einen Abstecher nach Paalasmaa gemacht hast, das im Übrigen zu Juuka gehört, empfehle ich Dir gleich auch noch einen Besuch des Zentrums der Gemeinde. Puu-Juuka („Holz-Juuka“) ist ein malerisches Holzhausviertel, das aus Gebäuden besteht, die im 19. und 20. Jahrhundert erbaut wurden und jetzt nach und nach liebevoll restauriert werden. Bei einem Rundgang mit Gästeführerin Tuula lerne ich die Hintergründe und Geschichten zu den einzelnen Häusern kennen. Dann machen wir noch einen Abstecher zur idyllisch gelegenen ehemaligen Mühle, die heute ein Museum beheimatet. Zum krönenden Abschluss des Rundgangs komme ich in den Genuss der köstlichen Kaffeespezialitäten im Café Hedwigin Helmi. Hier hast Du, in Finnland alles andere als Standard, die Auswahl aus den verschiedensten kreativen Kreationen.
Übernachten in Koli-Nähe: Venejoen Piilo
Ein bezauberndes Hideaway für alle, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen, darf ich nur etwa eine halbe Stunde Fahrtzeit vom Koli aus kennenlernen. Venejoen Piilo ist genau die richtige Unterkunft für alle, die sich vom Stress und der Hektik des mitteleuropäischen Alltags erholen und neue Kraft schöpfen möchten. Hier bekommst Du alles andere als seelenlose Massenabfertigung, sondern im Familienbetrieb packt Chefin Terhi Holopainen täglich noch selbst mit an. Die designtechnisch sehenswerten Chalets bieten ein Höchstmaß an Privatsphäre und durch die große Scheibe blickst Du beim Einschlafen in den Wald. Eine Feuerstelle und Sauna am herzförmigen Teich stehen den Gästen zur Verfügung. Gerne kannst Du auch einen geführten Paddelausflug auf dem nahe gelegenen See Höytiäinen buchen. Ich habe mich extrem wohlgefühlt.
Paateri: Atelier und Wohnhaus der Künstlerin Eva Ryynänen
Springen wir nun auf die andere Seite des Pielinen. Am östlichen Ufer des Sees erwarten Dich ebenfalls einige mehr als sehenswerte Orte. Dazu gehört allen voran Paateri. Umgeben von der friedlichen nordkarelischen Natur kannst Du hier das ehemalige Wohnhaus und das Atelier von Künstlerin Eva Ryynänen besichtigen. Hier lebte sie gemeinsam mit ihrem Mann Paavo und erschuf eine beachtliche Anzahl an kunstvoll gestalteten Holzskulpturen. Von ihren insgesamt etwa 500 Werken befinden sich um die 50 in Sammlungen außerhalb Finnlands. Neben dem Werkstoff Holz arbeitete die Bildhauerin gerne mit Marmor und Bronze. Ihr vielleicht berühmtestes Werk steht gleich neben dem Atelier: Die ganz aus Holz erbaute Kirche von Paateri entstand zwischen 1989 und 1991. Alles wurde von Eva Ryynänen selbst geschnitzt.
Gasthaus Herranniemi: Perle am östlichen Ufer des Pielinen
Schon während meiner elftägigen Rundreise durch die finnische Seenplatte mit dem E-Auto machte ich hier Station, damals allerdings nur zum Essen. Und ich war dermaßen begeistert vom Gasthaus Herranniemi in Vuonislahti, dass ich bei der Planung der diesmaligen Tour darauf bestand, dass dieser erneut ein Teil der Route war. Und so kam es dann auch. Diesmal durfte ich sogar in einem der urig-gemütlichen Zimmer übernachten und die wunderschön gelegene Strandsauna direkt am Seeufer austesten. Was kann es Besseres geben, als nach dem Saunagang mit Blick auf die Koli-Hügel auf der anderen Seite im Pielinen schwimmen zu gehen? Das von der Küche des Hauses liebevoll zubereitete und überaus ansprechend servierte Essen hat übrigens noch immer genauso fantastisch geschmeckt wie beim ersten Mal.
Rafting auf den Stromschnellen von Ruunaa
Wenn Du im Gasthaus Herranniemi übernachtest, ist der Weg zum nächsten Abenteuer erfreulich kurz. Nur 44 Kilometer trennen Dich vom Ruunaan Tupa. Die rustikale Hütte im Osten von Lieksa ist der Treff- und Startpunkt für Raftingtouren, die von Anbieter Ruunaan Matkailu angeboten werden. Die kilometerlangen Stromschnellen, die sich in mehrere Abschnitte unterteilen, können entweder mit dem traditionellen Holzboot oder einem modernen Gummiboot befahren werden. In meinem Fall geht es mit dem Gummiboot durch das wilde Wasser und insgesamt zehn Meter abwärts – ein kurzweiliges und lustiges Abenteuer, bei dem man allerdings nicht wasserscheu sein sollte. Wer möchte, kann ganz zum Schluss sogar in den Strom springen und sich ein Stück weit treiben lassen. Rafting in Ruunaa ist ab Mai bis Oktober möglich, im Hochsommer gibt es sogar mehrere Touren täglich.
Das wunderschöne Wandergebiet Ruunaa
Du möchtest es nach dem rasanten Riverrafting gerne ein bisschen gemächlicher angehen lassen oder bist generell eher der Wandertyp? Dann ist das Wandergebiet Ruunaa meine heiße Empfehlung für Dich. Ich lasse es mir auch nicht nehmen, zumindest eine kurze Runde zu drehen. Der barrierefreie Neitikoski-Trail (1,2 Kilometer Länge) führt mich nochmals zu den Stromschnellen. Und das ist das Schöne hier: Von kürzeren Routen, die für alle leicht begehbar sind, bis hin zum 32 Kilometer langen Rundweg ist alles möglich. Wie lange Du durch die herrliche Natur Nordkareliens wandern möchtest, entscheidest alleine Du.
Lust auf noch mehr Tipps und Inspirationen für Spots und Aktivitäten rund um den Pielinen? Dann schau doch mal auf der deutschsprachigen Website Koli.fi vorbei. Hast Du weitere Anregungen für unsere Community, dann teile sie gerne über das Kommentarfeld weiter unten mit allen!