The 69 Eyes – Sänger Jyrki 69 im Interview

The 69 Eyes Bandfoto

Im Jahre 1990 gegründet, zählen die The 69 Eyes zu den international bekanntesten finnischen Bands. Üblicherweise werden sie dem Genre des Dark Rock oder Gothic Rock zugeordnet, mit leichten Metal-Einflüssen. Ihre besten Chartsplatzierungen in Deutschland hatten The 69 Eyes mit der Single „Lost Boys“ (Platz 77) und dem Album „Back in Blood“ (Platz 32). Während sie hierzulande eine treue, aber überschaubare Anhängerschaft haben, konnten sie in Finnland sogar mehrere Nummer-eins-Hits landen und sind daher nahezu jedem Kind ein Begriff.

Helsinki Vampire erobern die Welt

Gerne bezeichnen sich die Jungs selbst als Helsinkis Vampire – wie auch das neue Soloalbum von Sänger und Frontmann Jyrki „69“ Linnankivi heißen wird. Gemeinsam mit Bassist Archzie, den Gitarristen Bazie und Timo-Timo sowie Schlagzeuger Jussi „69“ haben sie schon eine Menge auf den Konzertbühnen dieser Welt erlebt – und sie haben noch lange nicht genug. In unserem ausführlichen Interview plaudert Jyrki 69 mit uns unter anderem über neue Alben und Singles, die sich eher zum Negativen wandelnde finnische Musikszene und die Vorzüge der Europäischen Union. Viel Spaß beim Lesen (Finnish version below/haastattelu suomeksi alla!).

FinnTouch: Seit 27 Jahren gibt es eure Band jetzt schon. Ihr seit ziemlich gut zusammen geblieben. Fühlt sich die Band für euch inzwischen schon ein bisschen wie eine zweite Familie an?

Jyrki 69: Es fühlt sich nicht nur so an, sondern es ist so, schon lange. 28 Jahre werden es in diesem Jahr. Ich habe mich heute erst mit unserem Bassisten am Telefon unterhalten. Am letzten Wochenende spielten wir auf einem Schiff zwischen Turku und Stockholm und der Gig war gut besucht. Aktuell sind unsere Gigs generell sehr gut besucht. Es kommen viele Leute und alle sind begeistert. Wir überlegten, dass das fast schon ein bisschen verwunderlich ist, da wir nicht wirklich zeitgemäß und auch nicht mehr so groß in der Öffentlichkeit vertreten sind. Wir waren schon immer irgendwo „outstanding“ und anders als die anderen. In diesen Tagen umso mehr.

Vielleicht liegt es ja sogar daran, dass man von uns nicht so viel sieht und hört, dass es deswegen Spaß macht zu unseren Gigs zu kommen. Dann spielen wir auch noch Rock’n’Roll… das ist heutzutage in Finnland immer seltener. Andere Angebote gibt es mehr als genug. Damals, als wir anfingen, war das Ziel eigentlich nur, in ein paar Clubs in Helsinki spielen zu dürfen, insbesondere im Tavastia. Denn wenn man dort spielte, konnte man eine VIP-Karte bekommen, mit der man umsonst zu Konzerten reinkam. Dies wurde recht schnell Wirklichkeit. Danach begann es uns zu interessieren, was anderswo in Finnland abging. Nun ja, recht schnell tourten wir quer durch Finnland und danach ging es ganz folgerichtig weiter in andere Länder. Schließlich lief es eine Zeit lang richtig gut für die Band und wir waren ein Teil des Musikbusiness.

„Wir rocken und haben Spaß dabei“

Nun sind wir wieder zurück am Startpunkt und möchten einfach nur feiern und Rockmusik für die Leute spielen. Unsere Motivation war immer die gleiche, aber zwischenzeitlich kam eben ein ziemlicher Erfolg hinzu. Gold- und Platin-Schallplatten, größere Touren und wir hatten internationale Manager. Das ist jetzt aber auch schon zehn Jahre her. Schon seit einiger Zeit machen wir unseren Kram jetzt wieder größtenteils selbst. Wie gesagt, unsere Motivation ist immer gleich geblieben, aber jetzt sind wir eindeutig wieder an dem Punkt, wo alles für uns losging: Wir rocken und haben Spaß dabei.

FinnTouch: In all diesen Jahren sind bestimmt einige spannende Sachen passiert. Kannst Du Dich eventuell an eine besonders lustige Begebenheit auf euren Touren erinnern?

Jyrki 69: Nunja, da ist eine Menge passiert. Damals, als der finnische Love Metal ein großes Ding war, hat dessen Erfolg gewissermaßen auch auf uns seine Auswirkungen gehabt. Auch wir waren in Finnland und außerhalb Finnlands sehr beliebt. Aber wir haben uns nie von unseren Fans entfernt. Unser Ding ist es immer gewesen, dass man sich nach den Konzerten trifft, miteinander redet und dann gemeinsam weiter feiern geht. Das hat sich bis zum heutigen Tage so fortgesetzt. Wir mögen es, neue Menschen und neue Städte kennenzulernen. Aus diesem Grund machen wir das alles! Während all der Zeit sind so einige Abenteuer zusammengekommen. Leider fällt mir jetzt gerade keine bestimmte Geschichte ein, aber einige davon finden sich in meinem kürzlich erschienenen Buch „Kulkurin valssi“. In diesem berichte ich von meinen Abenteuern in meinem Heimatland und im Ausland – zusammen mit der Band und auch mal solo.

FinnTouch: Das müssen wir uns wirklich mal besorgen! Habt ihr eigentlich nie darüber nachgedacht, mal ein komplett finnischsprachiges Album herauszubringen?

Jyrki 69: Unser letztes Album kam ja vor noch nicht einmal einem Jahr heraus und wirkt auf mich immernoch sehr frisch. Wir haben uns mit der Band aber dennoch bereits über eine neue Platte unterhalten. Es sieht so aus, dass wir unsere neue Single im Herbst veröffentlichen werden und dann kommt das neue Album. Als wir darüber nachdachten, warf ich einfach nur aus Spaß den Vorschlag in die Runde, warum nicht einfach mal ein ganzes Album auf Finnisch machen? Weil wir das tatsächlich noch nie gemacht haben. Auf der anderen Seite bin ich der Ansicht, dass es eigentlich nicht wirklich jemandem etwas bringen würde, wenn wir dann einen Teil der Lieder auf Finnisch hätten und den Rest auf Englisch. Obwohl es schon eine nette Sache wäre an sich! Vielleicht könnten wir auch einen Teil unserer Klassiker wie etwa „Lost Boys“ mal auf Finnisch aufnehmen.

Jyrki 69 (The 69 Eyes)

Lebt den Rock’n’Roll: Jyrki 69 (The 69 Eyes)

„Das Texten auf Finnisch ist unglaublich schwierig“

Mein persönlicher Wunschtraum ist es auf jeden Fall, eines Tages ein komplett finnischsprachiges Album zu machen. Mein Buch habe ich bewusst auf Finnisch geschrieben, weil ich üben wollte, in meiner Muttersprache zu schreiben. Das ist nämlich eine Kunst für sich. Und auf Finnisch zu singen ist gar nicht mal so leicht, wenn man immer nur auf Englisch gesungen hat. Das muss man tatsächlich richtig üben! Insbesondere das Texten auf Finnisch ist unglaublich schwierig. Ich habe es probiert und es ist alles andere als leicht. Ich möchte also auf jeden Fall gerne ein finnischsprachiges Album machen, aber ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich dann auch die Texte schreiben werde.

FinnTouch: Ihr seid ja ziemlich viel in der Welt unterwegs im Rahmen eurer Touren. Habt ihr manchmal schon Heimweh nach Finnland bekommen? Oder war sogar der Reiz da, dauerhaft an einen anderen Ort umzuziehen?

Jyrki 69: Es ist schon immer schön, nach Finnland zurückzukehren. Ich bin stolz darauf zu erzählen, dass ich aus Finnland komme. Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen, hier wegzuziehen. Gerade, wenn man Rockmusik macht, gäbe es sicherlich einige zentralere Orte. Auf der anderen Seite kommen wir von hier überall sehr schnell hin, da wir eine gute Fluggesellschaft haben, die Finnair. In diesem Zusammenhang muss man auch die Europäische Union erwähnen. Diese hat einen sehr großen Einfluss auf die Verbreitung der finnischen Rockmusik gehabt. Ich glaube, dass ohne sie alles viel schwieriger gewesen wäre. All die Arbeitserlaubnisse, der Zoll… viele vergessen diese Dinge gerne mal.

FinnTouch: In Finnland gibt es ja ziemlich viele Gothic Rock-Bands. Habt ihr mit den anderen viel zu tun und sind manche der Bands eventuell sogar mit euch befreundet?

Jyrki 69: Das ist lustig, denn diese Frage bekam ich gerade erst in einem anderen Interview auch gestellt. Davor wurde das zuletzt vermutlich vor 15 Jahren gefragt (lacht)! Ich kenne im Prinzip keinen mehr. Natürlich waren damals, vor etwa zehn bis 15 Jahren, ziemlich viele finnische Bands unterwegs und diese trafen wir dann auch häufiger auf Festivals oder am Flughafen. Mit manchen haben wir sogar gemeinsame Gigs gespielt. Dennoch hat jeder heute so seine eigene Welt und tourt für sich herum. Was ich ja außergewöhnlich finde, ist die Tatsache, dass diejenigen, die vor 15 Jahren schon auf dem Schirm waren, heute immernoch bekannt sind. Danach ist nicht mehr allzu viel Neues gekommen, zumindest keine solch großen Namen wie Amorphis, Nightwish oder Children of Bodom, die allesamt immernoch rocken. Das war schon gewissermaßen ein „goldenes Zeitalter“ damals.

„The 69 Eyes sind in Finnland eine Mainstream-Band“

FinnTouch: Das kann man schon so sagen. Ihr seid selbst im Laufe der Jahre in den finnischen Charts immer wieder gut vertreten gewesen. Könnte man euch gar als „Mainstream“-Band bezeichnen, zumindest in Finnland?

Jyrki 69: Ja, zweifellos sind The 69 Eyes in Finnland eine richtige Mainstream-Band. Wenn Du hier zu unseren Gigs kommst, ist das Publikum nicht unbedingt im gleichen Stil angezogen wie beispielsweise in anderen Ländern, wo ein Großteil aussieht wie Rockfans. In Finnland haben wir ein sehr gemischtes Publikum, da unsere Musik auch im Radio läuft. Innerhalb weniger Jahre hat sich dies jedoch verändert. Es gibt hier keine Radiosender mehr, die solche Musik spielen würden. Sicherlich sind wir auch heute noch gewissermaßen Mainstream, weil die Leute uns einfach kennen und sich an uns erinnern. Aber die Zeiten haben sich verändert. Das musikalische Klima hierzulande ist derzeit ziemlich erschreckend. Fast alles dreht sich um irgendwelche Karaokewettbewerbe und Einwegscheiße (lacht)… Ein Generationenwechsel ist im Gange, aber das ist mir letztendlich ziemlich egal. Ich mache mein eigenes Ding.

FinnTouch: Was für Musik hörst Du eigentlich privat?

Jyrki 69: Ich mag klassische Musik und Opern. Im staatlichen finnischen Radio werden sehr viel klassische Musik und Konzerte gesendet, die ich mir gerne anhöre. Dann mag ich Schlager der 50er und 60er Jahre. Ich höre mir eigentlich überhaupt kein Metal an und nur sehr wenig Rock. Täglich höre ich mehr klassische Musik und Kirchenmusik. Ich bin dennoch auch ein Rockfan. Wenn der Zeitpunkt mal wieder gekommen ist, mag ich es mir bei Spotify psychedelischen Garage Rock anzuhören. Da kommt derzeit einiges aus den USA. Das Schöne an diesem Spotify ist, dass es Dir ähnliche Bands vorschlägt und Du auf diese Weise viel neue Musik kennenlernst. Für Musikfans ist das eine gute Sache!

„Spotify ist für Musikfans eine gute Sache“

FinnTouch: Wo Du gerade schon Spotify erwähnt hast… Viele Musiker sind eher der Ansicht, dass es eine schlechte Sache ist, da dadurch jede Menge Geld verloren geht, weil die Leute keine CDs mehr kaufen. Du scheinst darin aber auch positive Seiten zu sehen?

Jyrki 69: Für Musikfans ist das wie gesagt eine großartige Sache. Wenn ein Künstler ein neues Album herausbringt, kann man es sich sofort anhören. Ich selbst kaufe mir allerdings aus Supportgründen auch weiterhin die neuen Sachen von allen Künstlern, die ich wirklich schätze. Auf der anderen Seite wären mir möglicherweise einige dieser Künstler gar nicht erst bekannt, wenn Spotify sie mir nicht vorgeschlagen hätte. Heutzutage bekommt ja jeder mit seinem Handyvertrag Spotify und Co. quasi direkt mitgeliefert. Daher bin ich der Ansicht, dass dessen Bekämpfen eher dem berühmten Kampf gegen die Windmühlen gleich kommt. Dieses Geld ist ohnehin weg. Vielleicht hat das sogar seine guten Seiten, da jetzt nur noch die, die wirklich hinter der Musik stehen, noch mit dabei sind. Die anderen sind wir los.

FinnTouch: Ihr kommt jetzt wieder hier nach Deutschland für ein paar Gigs. Was ist Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen dem finnischen und deutschen Publikum? Oder gibt es da überhaupt einen?

Jyrki 69: Wie ich schon sagte, ist unser finnisches Publikum halt wirklich sehr gemischt. Da wir hier gewissermaßen eben eine Mainstream-Band sind. In Deutschland wiederum haben wir ein sehr treues Publikum, das schon von Anfang an mit dabei war, als wir anfingen dort zu spielen. Es ist jedes Mal ein freudiges Wiedersehen. Viele Fans sind für uns schon mehr Freunde geworden. Dennoch kommen auch immer wieder neue und junge Leute dazu. Jedes Mal ist gewissermaßen ein neuer Jahrgang mit am Start. Das ist für uns alten Vampire wirklich schön.

Ich freue mich sehr, dass wir so schnell wieder nach Deutschland kommen konnten. Im Endeffekt sind wir ja sogar fast schneller in Hamburg oder Berlin als in Turku oder in Nordfinnland. Wir spielen bei unseren Deutschland-Gigs jetzt zusammen mit der kanadischen Psychobilly-Band The Creepshow. Das ist insofern eine spannende Sache, als dass sie ein ganz anderes Publikum haben. Oftmals, wenn wir nach Deutschland kommen, werden uns Bands angeboten, die uns sehr ähnlich sind. Wir sind jedoch der Ansicht, dass es eigentlich gerade umgekehrt sein müsste, dass die Bands ganz anders sind. So gibt es Abwechslung und beide Bands bekommen auf diese Weise idealerweise sogar neue Fans.

The 69 Eyes Bandfoto

Weiter, immer weiter: The 69 Eyes

„Gothic Rock hat in Deutschland ein Zuhause gefunden“

FinnTouch: Wie wichtig ist Deutschland nun eigentlich für eure Karriere gewesen?

Jyrki 69: Wie ich schon sagte, haben wir dort viele unserer treuen Fans und auf der anderen Seite haben Gothic Rock und die ganze Kultur Ende der 90er in Deutschland ein Zuhause gefunden. Und das Ganze lebt in Deutschland nach wie vor und ist sehr lebendig. Ihr habt unglaublich tolle Festivals wie das Wave Gothic Treffen, wo wir dieses Jahr auch spielen werden, oder das M’era Luna. Ich empfehle jedem, dort mal hinzufahren und es sich anzuschauen, was für eine Stimmung da ist, wenn 20.000 – 30.000 Gothic-Fans zusammenkommen. Ganz gleich, ob einen nun bestimmte Künstler, die dort auftreten, interessieren oder nicht. Es ist einfach etwas ganz Besonderes und Aufregendes und einem alten Vampir wird dabei immer ganz warm ums Herz.

FinnTouch: HIM haben kürzlich verkündet, dass sie sich auflösen. Was denkst Du über diese Entscheidung? Ville Valo hat ja sogar bei euch mal mitgesungen…

Jyrki 69: Ich bin gewissermaßen ein wenig neidisch, dass er es nun geschafft hat dies zu verkünden und uns hier alleine lässt. Vielleicht ist es ja nun auch so, dass wir zum ursprünglichen Zustand zurückkehren. Bevor HIM kamen, gab es nur The 69 Eyes. Alles zu seiner Zeit. Ich kann dazu nur sagen, dass die besten Momente mit den Jungs wirklich großartig waren, aber das Leben geht immer weiter.

FinnTouch: Ihr selbst macht aber auf jeden Fall weiter?

Jyrki 69: Ja, die nächste Single kommt ja im Herbst und dann wird im Juni auch noch ein Soloalbum von mir erscheinen namens „Helsinki Vampire“. Dazu werden im Laufe des Frühjahrs auch noch Videos kommen.

„Wir Finnen sind sehr naturverbunden“

FinnTouch: Wenn das Stichwort Helsinki schon fiel – hast Du ein paar Tipps für unsere Leser, was sie sich bei einem Besuch in der finnischen Hauptstadt unbedingt ansehen sollten?

Jyrki 69: Ich würde sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, sich die dauerhafte Ausstellung finnischer Kunst im Kunstmuseum Ateneum anzusehen. Die alten, klassischen Kunstwerke verraten ein bisschen etwas über das finnische Seelenleben. Dann ist es natürlich immer eine gute Idee bei einem Helsinki-Besuch, einfach durch die Stadt zu laufen und Kauppatori und Senaatintori zu besuchen. Wir leben ja hier zwischen Osten und Westen und das sieht man auch am Empirestil vieler Gebäude in der Innenstadt. Wer im Sommer Zeit hat, kann sich auf den Weg nach Seurasaari machen, um dort zu sehen, wie die Finnen früher lebten. Suomenlinna ist im Sommer ebenfalls ein schöner Ort. Ansonsten sind wir Finnen sehr naturverbunden, denn die Natur ist ja in der Tat überall sehr nahe.

FinnTouch: Zum Schluss noch eine lustige Frage. Die Finnen genießen ja bekanntlich gerne allerlei Getränke. Welches finnische Getränk schmeckt Dir persönlich denn am besten – ist es Minttu, Koskenkorva oder Lonkero?? Oder vielleicht auch etwas ganz anderes?

Jyrki 69: Meiner Meinung nach sind die finnischen Getränke ganz schrecklich. Vor allem das Bier ist ganz furchtbar. Aber da Du es hier erwähnt hast, ich würde schon jedem empfehlen mal diesen Gin Longdrink – also Lonkero – zu testen. Gut gekühlt und mit Eis. Dieses Getränk hat den gewissen Glanz, dass es einst erfunden wurde, als im Jahre 1952 Olympia in Helsinki war. Wahnsinnig viele Leute waren in der Stadt und es musste sichergestellt werden, dass diese in den Bars schnell bedient wurden. Daher wurde dieser fertig gemixte Drink entwickelt. Das ist eine lustige Geschichte, wie ich finde, und im sonnigen Biergarten schmeckt mir so ein Lonkero mit Eis schon auch mal gut.

FinnTouch: Vielen Dank für das spannende und lange Interview!

Jyrki 69: Dankeschön!

Mehr über The 69 Eyes findest Du auf der offiziellen Website oder bei Facebook. Alle Fotos: The 69 Eyes/Ville Juurikkala.

Jyrki 69 (The 69 Eyes) mit Kürbissen

Kann einem gut gekühlten Lonkero nur schwer wiederstehen: Jyrki 69

Interview in finnish language/haastattelu suomeksi

FinnTouch: 27 vuotta teidän bändi on ollut nyt jo olemassa. Olette pysyneet aika hyvin yhdessä. Tuntuuko bändi teille jo vähän niinkuin toiselta perheeltä?

Jyrki 69: Ei se enää varmaan vain tunnu, vaan se on sitä ollut jo kauan. 28 vuotta tulee tänä vuonna täyteen. Puhuin tänään vasta meidän basistin kanssa puhelimessa. Viime viikonloppuna soitimme Turun ja Tukholman välisellä laivalla ja keikka oli hyvin täynnä. Tällä hetkellä keikat ovat meillä ylipäätänsä tosi täynnä. On paljon jengiä ja kaikki ovat innoissaan. Pohdittiin, että se on hieman yllättävääkin, kun emme ole mitenkään ajankohtaisia emmekä ole sen enempää edes esillä enää. Olemme aina olleet ulkopuolisia ja erilaisia kuin muut. Näinä päivinä yhä enemmän. Ehkä se siinä onkin, että emme ole niin paljon esillä, että on kivaa tulla meitä katsomaan.

Sitten kun soitamme vielä rock’n’rollia… Näinä päivinä se on täällä Suomessa yhä harvinaisempaa. Muuta tarjontaa on aivan tarpeeksi. Silloin kun aloitimme, ajatuksena oli vain päästä soittamaan muutamaan Helsingin klubiin, varsinkin Tavastialle. Kun siellä soitti, niin pystyi kysymään VIP-korttia, jolla saattoi ilmaiseksi katsoa keikkoja. Se toteutui aika nopeasti. Sen jälkeen rupesi kiinnostamaan, mitä mualla Suomessa tapahtui. No, Suomi oli aika nopeasti kierretty ympäri ja sitten jatkettiin muihin maihin aika luontavasti siitä. Jossain vaiheessa bändillä meni vähän isommin ja olimme ihan osa musiikkibisnestä.

„Rokkailaan ja diggaillaan siitä“

Nyt olemme takaisin lähtöruudussa, että biletetään ja soitetaan rokkia jengille. Motiivi on aina ollut sama, mutta välillä on tullut aika lailla menestystä. Tuli Kultalevyjä ja platinalevyjä, isompia kiertueitä ja meillä oli kansainvälisiä managereita. Siitä on jo kymmenen vuotta nyt. Olemme olleet nyt jo jonkin aikaa taas aivan omillaan. Motiivit ovat tietysti olleet aina samat, mutta nyt olemme ehdottomasti taas siinä, mistä olemme lähteneet. Eli rokkailaan ja diggaillaan siitä.

FinnTouch: Näinä vuosina on varmasti tapahtunut kaikenlaista jännää. Muistatko ehkä jonkun erityisen hauskan jutun keikkamatkoilta?

Jyrki 69: No, niitä on hyvin erilaisia. Silloin, kun suomalainen Love Metal oli kovaa valuuttaa, niin tottakai sen menestys ulottui jollain tavalla meihinkin. Mekin olimme todella suosittuja Suomessa ja Suomen ulkopuolella. Mutta emme ole koskaan eristäytyneet meidän faneista. Meidän juttu on ollut aina, että nähdään keikan jälkeen moikkaamaan ja lähdetään jatkamaan bileitä yhdessä. Se jatkuu aivan tänä päivänä. Tykkäämme tutustua uusiin ihmisiin ja uusiin kaupunkeihin. Sen takia tätä teemme! Sinä aikana on kertynyt sitten kaikenlaisia seikkailuja. Ei tule nyt valitettavasti mitään tiettyä juttua mieleen, mutta niitä löytyy jonkin verran minun hiljattain ilmestyneessä kirjassa „Kulkurin valssi“. Siinä kerron seikkailuistani kotimaassa ja ulkomailla – bändin kanssa ja ilman.

FinnTouch: Sen pitää tosiaankin hankkia! Oletteko muuten koskaan miettineet tehdä suomenkielistä albumia?

Jyrki 69: Viime levymmehän tuli alle vuosi sitten ja vaikuttaa minulle ainavain aika tuoreelta. Nyt puhuttiin kuitenkin bändin kesken jo seuraavasta levystä. Näyttää vähän siltä, että julkaisemme uuden sinkun jo syksyllä ja sitten tulee uusi albumi. Heitin tuossa kun mietittiin asioita aivan huvikseen, että mitä jos tehtäisiin koko levy suomeksi? Kun emme ole tosiaankaan ikinä tehneet sellaista. Toisaalta olen sitä mieltä, ettei se oikein palvelisi ketään, jos meillä olisi sitten osa biiseistä suomeksi ja muut englannin kielellä. Vaikka se olisi kyllä kiva juttu! Tai ehkä voisimme tehdä meidän klassikkobiisit niinkuin esimerkiksi „Lost Boys“ suomeksi.

„Sanojen kirjoittaminen suomeksi on äärimmäisen vaikeaa“

Minun omana haaveena on joka tapauksessa tehdä kokonaan suomenkielinen levy jossain vaiheessa. Kirjani kirjoitin suomeksi ihan tarkoituksella, kun halusin oppia kirjoittamaan omalla äidinkielellä. Se on oma taitonsa. Toisaalta suomeksi lausuminen ja laulaminen ei ole ollenkaan niin helppoa, kun aina on englanniksi laulanut. Sitä joutuu aivan harjoittelemaan! Varsinkin sanojen kirjoittaminen suomeksi on äärimmäisen vaikeaa. Olen kokeillut sitä ja se ei ole ollenkaan helppoa. Haluan joka tapauksessa tehdä mielellään suomenkielisen levyn, mutta en ole ihan varma siitä, tulenko myös sanottamaan sitä.

FinnTouch: Olette olleet aika paljon keikkakiertueella maailmalla. Onko joskus tullut oikein kotiikävä Suomea? Vai onko tuntunut houkuttavalta muuttaa ehkä johonkin toiseen paikkaan?

Jyrki 69: Suomeen on kyllä aina kiva palata. Olen ylpeä kertomaan, että olen Suomesta. En ole koskaan ajatellut, että muutan pois täältä. Juuri kun rokkimusiikkia tekee, niin on varmasti paljon keskenäisempiä paikkoja. Toisaalta pääsemme joka paikkaan hyvin nopeasti, kun meillä on hyvä lentoyhtiö, Finnair. Pitää tässä yhteydessä myös mainita Euroopan Unionin. Sillä on ollut iso vaikutus suomalaisen rokkimusiikin esiinmarssiin. Uskon, että ilman sitä kaikki olisi ollut paljon hankalampaa. Kaikki työluvat ja tullit… monet unohtavat nämä tosiasiat mielellään.

FinnTouch: Suomessahan on aika paljon Gothic Rock-bändejä. Oletteko tekemisissään paljon muitten kanssa ja ovatko jotkut muut bändit ehkäpä jopa teidän ystäviä?

Jyrki 69: Tämä nyt on hauskaa, kun minulta kysyttiin juuri toisessa haastattelussa samaa kysymystä. Sitä ennen ei tätä ole kysytty varmaan 15 vuoteen! (nauraa) En tunne kyllä enää ketään. Tottakai aikoinaan, noin kymmenen tai 15 vuotta sitten, aika monta suomalaista bändiä oli liikkeellä ja niitten kanssa olemme nähteet monta kertaa festareilla tai lentokentällä. Joskus olemme soittaneet jopa joittenkin kanssa samoja keikkoja. Jokaisella on silti nykyään oma kuvionsa ja kaikki kiertävät erikseen. Erikoista minun mielestä on, että ne, jotka ovat olleet 15 vuotta sitten esillä, tiedetään edelleen. Sen jälkeen ei ole tullut niin paljon uutta, ei ainakaan isoja nimiä kuten Amorphis, Nightwish tai Children of Bodom, jotka jyräävät edelleen. Se oli kyllä tavallaan „golden age“ silloin.

„The 69 Eyes on Suomessa aivan mainstream-bändi“

FinnTouch: Niin voisi kyllä sanoa. Olette itse olleet vuosien varrella hyvin esillä Suomen listoilla. Voisikohan teitä kutsua jopa „mainstream“-bändiksi, ainakin kotimaassa?

Jyrki 69: Joo, kyllähän The 69 Eyes on Suomessa aivan mainstream-bändi. Kun tulet täällä keikkoihimme, niin yleisö ei ole välttämättä mitenkään pukeutunut samannäköisesti kuin joissakin toisissa maissa, jossa suurin osa on aivan rokkifanien näköisiä. Suomessa meillä on vähän kaikennäköistä yleisöä, kun meidän musiikki soi aivan kaikilla radiokanavilla. Muutaman vuoden sisällä se on kyllä muuttunut. Ei täällä ole enää radiokanavia, jotka soittaisivat tämäntyyppistä musiikkia. Kyllä me varmaan nykyäänkin olemme vielä jollain tavalla mainstreamia, kun meidät muistetaan ja tunnetaan. Mutta ajat ovat muuttuneet. Täällä on tällä hetkellä aika järkyttävä tämä musiikillinen ilmapiiri. Melkein kaikki perustuu joihinkin karaokekilpailuihin ja kertakäyttö-„Scheißeen“ (nauraa)… Sukupolven vaihdos on menossa, mutta ei se minua mitenkään haittaakaan. Minulla on omat kuvioni.

FinnTouch: Mitäs musiikkia itse kuuntelet kotona?

Jyrki 69: Kuuntelen klassista musiikkia ja oopperaa. Suomen yleisradiosta tulee paljon klassista musiikkia ja konsertteja, joita kuuntelen mielellään. Sitten tykkään 50 – 60-luvun iskelmistä. En oikeastaan kuuntele yhtään mitään metallia ja hyvin vähän rokkia. Päivittäin kuuntelen enemmänkin klassista ja kirkkomusiikkia. Olen silti myös rokkifani. Ja silloin kun on sen hetki, niin tykkään kuunnella Spotifyllä psykedelistä garage rokkia, jota tulee parhaillaan paljon USAsta. Hieno juttu tässä Spotifyssä on, että se ehdottaa sinulle samantapaisia bändejä ja opit tuntemaan sen kautta paljon uutta musiikkia. Musafanille se on hyvä juttu!

„Spotify on musiikkifaneille loistava juttu“

FinnTouch: Kun mainitsit jo Spotifyin… monet, jotka tekevät musiikkia, ovat enemmänkin sitä mieltä, että se on huono juttu, kun sen takia heiltä menee rahaa, kun ihmiset eivät osta enää levyjä. Itse ilmeisesti näet siinä kyllä myös hyviä puolia?

Jyrki 69: Musiikkifaneille se on loistava juttu. Kun joltakin artistilta tulee uusi levy, niin sitä pääsee heti kuuntelemaan. Kyllä itse ostan edelleenkin kannatuksen vuoksi uutuudet niiltä artisteiltä, joista pidän tosi paljon. En toisaalta tietäisi edes kaikista näistä artisteistä, jos ei Spotify olisi minulle niitä ehdottanut. Nykyäänhän kaikki saavat puhelinliittymällä nämä Spotifyt ja muut. Siksi olen sitä mieltä, että sen vastustaminen on enemmänkin tuulimyllyjä vastaan taistelemista. Rahat meni jo. Ehkä siinä on hyvätkin puolensa, että ainoastaan ne, jotka tosiaankin ovat musiikinsa takana, ovat ainavain mukana, ja muut ovat tipahtaneet pois.

FinnTouch: Olette tulossa tänne Saksaan taas parille keikalle. Mikä on mielestäsi ero suomalaisen ja saksalaisen yleisön välillä? Vai onko siinä mitään eroa?

Jyrki 69: Suomalainen yleisömme on tosiaankin vähän kaikenlaista, kuten sanoin jo. Kun olemme kyllä tavallaan mainstream-bändi täällä. Saksassa taas meillä on hyvin uskollinen yleisö, joka on ollut meidän mukana alusta lähtien, kun rupesimme Saksassa soittamaan. Se on aina iloinen jälleennäkeminen. Monet fanit ovat enemmänkin jo ystäviä yleisön joukosta. Kuitenkin meille tulee myös uutta ja nuorempaa yleisöä. Joka kerta siellä on niin ikään kuin uusi vuosikerta yleisöä. Se on tosiaankin hienoa meillä vanhoille vampyyreille.

Olen todella iloinen, että pääsimme näin nopeasti taas tulemaan sinne Saksaan. Loppuenlopuksi pääsemme Hampuriin tai Berliiniin jopa nopeammin kuin esimerkiksi Turkuun tai pohjoissuomeen. Soitamme nyt kanadalaisen psykobilly-bändin The Creepshow:n kanssa keikkoja Saksassa. Se on siinä mielessä kiinnostava juttu, kun heillä on aivan toisenlainen yleisö. Usein, kun tulemme Saksaan, niin meille tarjotaan bändejä, jotka ovat ihan samantapaisia kuin me itse. Olemme kyllä sitä mieltä, että sen pitäisi olla juuri päinvastoin, että bändit ovat hyvin toisenlaisia. Näin tulee vaihtelua kaikille ja molemmat saavat siinä samalla ehkä jopa uutta yleisöä.

„Gothic Rock löysi Saksassa kodin“

FinnTouch: Kuinka tärkeä Saksa on ylipäätänsä ollut teidän uralleen?

Jyrki 69: Kuten sanoin jo, niin siellähän ovat ne uskolliset fanit ja toisaalta gothic rock ja kulttuuri löysivät kodin Saksassa 90 luvun lopulla. Saksassa se elää edelleen ja voi hyvin. Teillä on ihan uskomattomia festivaaleja kuten Wave Gothic Treffen, jossa soitamme tänä vuonna, tai M’era Luna. Vaikka ei mikään esiintyjä oikein kiinnostaisi, niin minun mielestä jokaisen kannattaisi käydä siellä katsomassa se tapahtuma ja kokea, minkäläinen tunnelma on, kun 20.000 – 30.000 goottia kokoontuvat. Se on jotakin hyvin erikoista ja kiehtovaa ja aina lämmittää vanhan vampyyrin sydäntä.

FinnTouch: HIM ilmoitti vähän aikaa sitten lopettavansa. Mitkä ovat sinun ajatuksesi tästä päätöksestä? Ville Valohan on ollut teillä jopa laulamassa yhdessä kappaleessa…

Jyrki 69: Olen tavallaan vähän kateellinen, että se ehti nyt tekemään tällä tavalla ja jättää meidät nyt tänne yksin. Ehkä se on nyt sitten myös niin, että palataan lähtöruutuun. Ennen kuin tuli HIM, niin oli vain The 69 Eyes. Aikaansa kutakin. En voi muuta kuin sanoa, että parhaat hetket olivat kyllä huimia, eikä elämä tähän pääty.

FinnTouch: Mutta itse olette kyllä aivan varmasti jatkamassa?

Jyrki 69: Joo, seuraava single on tulossa syksyllä ja sitten minulta tulee soololevy kesäkuussa nimeltään „Helsinki Vampire“. Siitä tulee kans videot kevään mittaan.

„Me suomalaiset olemme aika luonnonläheisiä“

FinnTouch: Kun puhutaan jo Helsingistä, niin mitä meidän lukijoiden kannattaisi kokea tai lähteä katsomaan, kun he tulevat Suomen pääkaupunkiin?

Jyrki 69: Sanoisin, että kannattaisi käydä katsomassa Ateneumin taidemuseossa pysyväisnäyttely suomalaisesta taiteesta. Vanhat klassikkoteokset kertovat vähän suomalaisesta sielunmaisemasta. Sitten kun Helsingissä on, niin on aina hyvä idea kävellä kaupungin läpi ja käydä Kauppatorilla ja Senaatintorilla. Täällähän me olemme idän ja lännen välissä ja se näkyy myös keskustan empiretyylissä. Jos on kesällä aikaa, niin voi vaikkapa käydä Seurasaaressa katsomassa, kuinka suomalaiset ennen asuivat. Suomenlinna on kesällä myös hieno paikka. Muuten me suomalaisethan olemme aika luonnonläheisiä, kun luonto on tosiaankin joka paikassa aivan lähellä.

FinnTouch: Tähän loppuun vielä hauska kysymys. Suomalaisethan kyllä nauttivat mielellään kaikenlaisista juomista. Mikäs suomalainen juoma maistuu itsellesi parhaimmalta – onko se Minttu, Koskenkorva vai Lonkero? Tai ehkä jopa joku aivan muu?

Jyrki 69: Minun mielestä suomalaiset juomat ovat aivan hirveitä. Olut on aivan kamalaa ennen kaikkea. Mutta kun mainitset sen tässä, niin kyllä minä suosittelisin testaamaan tätä Gin Longdrinkiä eli Lonkeroa, kylmänä jäiden kanssa. Siinä on sellainen hohto, että se on keksitty silloin, kun meillä oli Olympialaiset 1952. Helsingissä oli valtavasti ihmisiä ja baareissa piti tarjoilut saada nopeasti suoritettua. Siksi he tekivät valmiiksi drinkkiä. Se on minun mielestä hauska tarina ja kyllä se minullekin maistuu jäiden kanssa aurinkoisella terassilla.

FinnTouch: Paljon kiitoksia kiinnostavasta ja pitkästä haastattelusta!

Jyrki 69: Dankeschön!

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